RNZ: Verantwortung - Kommentar zu Syrien
(ots) - Wer die monströsen Bilder aus Syrien sieht -
tote Kinder, dicht an dicht aufgereiht - der wird schwer dem Impuls
widerstehen können, zu sagen: Es muss etwas passieren. Tatsächlich
hat der offenbare Einsatz von Giftgas die internationale Gemeinschaft
aus der Teilnahmslosigkeit gerissen, mit der sie bislang dem Morden
zusah. (...) "Schutzverantwortung" lautet das anerkannte Prinzip: Wo
ein Herrscher sein eigenes Volk massakriert, muss ihm jemand in den
Arm fallen. Nur: Gerade dazu muss zweifelsfrei klar sein, wer den
Massenmord begangen hat. UN-Inspektoren sind vor Ort und wollen bald
Bericht erstatten. Schon dieses Timing berechtigt Zweifel, ob trotz
aller Indizien wirklich Assad dahinter steckt. Von der neuen Dynamik
profitiert mutmaßlich die Vielzahl seiner Gegner. Wenn dann das
verbliebene Massenvernichtungsarsenal in die falschen Hände gerät,
wäre das Gegenteil von dem erreicht, was der Einsatz bezwecken
sollte.
Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Dr. Klaus Welzel
Telefon: +49 (06221) 519-5011
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Datum: 28.08.2013 - 20:57 Uhr
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