(ots) - Die Branche boomt, und der Bundesverband
Internationaler Express- und Kurierdienste geht davon aus, dass der
Trend in den kommenden Jahren anhält. Seit 2000 ist das
Transportvolumen um über 51 Prozent gestiegen. Die Beschäftigungszahl
stieg seit 2002 um 31
Post, Mutterkonzern von DHL, vermeldet eine Gewinnsteigerung im
ersten Halbjahr von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum -
nicht zuletzt wegen des steigenden Paketversands. Die Paketbranche
steht seit Jahren auf der Sonnenseite. Die Geschäfte laufen gut und
werden es weiter tun, dafür wird allein schon das Online-Shopping
sorgen, das immer beliebter wird. Ein Paradies für Arbeitgeber, das
da über Jahre entstanden ist. Doch wo es Sonne gibt, gibt es auch
Schatten: Nicht jeder profitiert vom Boom, insbesondere der
Berufsstandard des Paketzustellers hinkt der Entwicklung in anderen
Branchen deutlich hinterher. Insbesondere, wenn der Paketzusteller
für ein Subunternehmen tätig ist. Die soll es noch geben, auch wenn
diese Paketdienste im vergangenen Jahr wegen der teilweise geringen
Stundenlöhne ins Gerede gekommen sind und ein paar Subunternehmen
gekündigt wurde. Wie viele es von diesen Subunternehmen noch gibt,
ist dem Bundesverband nicht bekannt. Auch die Gewerkschaft Verdi
erhält darüber keine verlässlichen Daten aus der Branche. Dass solche
Kooperationen zwischen großen Paketzustellern und Subunternehmen aber
überhaupt noch existieren, ist eine Konstellation, die es in dieser
Gesellschaft so gar nicht geben dürfte. Mit welcher Rechtfertigung
gibt es Arbeitsverhältnisse mit so einer unterdurchschnittlichen
Bezahlung? Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen kann in diesem
Fall gewiss nicht zur Begründung herhalten. Natürlich sollen
Unternehmen Gewinne machen, sie sollen sie auch steigern können. Doch
wie viel Plus an Gewinn muss es geben, damit Unternehmen von sich
solche Kooperationen beenden? Offenbar gibt es da für manches
Unternehmen keine Grenzen. Moralische Appelle helfen da nicht weiter.
Da helfen nur Gesetze, die so etwas unterbinden.
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