(firmenpresse) - (DGAP-Media / 10.09.2013 / 12:48)
05. September 2013
80-Städte-Studie:Über 345.000 Ladendiebstähle in Deutschland angezeigt/
Mehr als 90% der Delikte ohne Polizeiermittlungen
Diebstahlhochburgen: Magdeburg, Saarbrücken, Regensburg, Berlin und Leipzig
/ Mülheim a.d.R., Ingolstadt, Leverkusen relativ sicher / Geschäfte: 58%
der Diebe kommen aus der gleichen Stadt
Ladendiebstahl-Hochburgen in Deutschland sind Magdeburg, Saarbrücken,
Regensburg, Berlin, Leipzig, Kassel, Lübeck und Bremen. Das fand das
Verbraucherportal preisvergleich.de in einer mehrmonatigen Studie heraus.
Allein im Jahr 2012 wurden 345.873 Ladendiebstähle in Deutschland bei der
Polizei angezeigt. Bei bundesweit rund 456.000 stationären
Einzelhandelsgeschäften ergibt sich - statistisch betrachtet - eine
Diebstahlquote von 759 Delikten je 1.000 Geschäfte.
Diebstahlhochburgen: Magdeburg mit 1.090 Diebstählen je 100.000 Einwohner
Dass nicht immer die anonymen Großstädte 'Gangsterhochburgen' sind, zeigt
sich beim Ladendiebstahl. Von den 22 in der Studie ermittelten
Diebstahl-Hochburgen haben nur sieben mehr als 500.000 Einwohner. Besonders
'mitnahmefreudig' während der Ladenöffnungszeiten ist man in Magdeburg.
Statistisch betrachtet ereigneten sich hier im Jahr 2012 1.090
Ladendiebstähle je 100.000 Einwohner. Absolut waren es 2.533 Delikte die
zur Anzeige kamen, da ausgelegte Waren durch 'Kunden' gestohlen wurden. Das
heißt: Jeder 92ste Elbestädter hat - statistisch betrachtet - im Jahr 2012
einen Ladendiebstahl begangen. Damit liegt die Stadt an der Elbe 59%über
dem Bundes-Städte-Schnitt.
Platz zwei geht an die Saar. In Saarbrücken ermittelte Preisvergleich.de
1.089 Diebstähle je 100.000 Einwohner (absolut: 1.918 Delikte). Auch hier
betrifft es - statistisch gesehen - jeden 92sten Einwohner. Platz drei geht
nach Bayern. In Regensburg kamen zwar nur 1.358 Delikte zur Anzeige, doch
bei rund 136.500 Einwohnern macht das eine Quote von 994 je 100.00
Einwohner. Knapp dahinter folgt Berlin - die erste Metropole im Ranking. An
Spree und Havel kam es deutschlandweit zu den meisten angezeigten
Ladendiebstählen: 34.409. Damit liegt die Bundeshauptstadt mit einer Quote
von 983 je 100.000 EW (100Tsd. EW.) auf Platz vier.
Weitere Hochburgen beim Ladendiebstahl sind Leipzig (5.159 gesamt, 970 je
100Tsd. EW.), Kassel (1.867 gesamt, 950 je 100Tsd. EW.), Lübeck (1.907
gesamt, 906 je 100Tsd. EW.), Bremen (4.936 gesamt, 900 je 100Tsd. EW.),
Hildesheim (908 gesamt, 885 je 100Tsd. EW.), Trier (932 gesamt, 882 je
100Tsd. EW.), Dortmund (5.024 gesamt, 865 je 100Tsd. EW.), Frankfurt am
Main (5.891 gesamt, 852 je 100Tsd. EW.), Ulm (1.048 gesamt, 847 je 100Tsd.
EW.), Hannover (4.425 gesamt, 841 je 100Tsd. EW.), Potsdam (1.327 gesamt,
835 je 100Tsd. EW.), Aachen (2.132 gesamt, 819 je 100Tsd. EW.), Düsseldorf
(4.823 gesamt, 814 je 100Tsd. EW.), Offenbach am Main (996 gesamt, 812 je
100Tsd. EW.), Bremerhaven (916 gesamt, 811 je 100Tsd. EW.), Halle an der
Saale (1.890 gesamt, 809 je 100Tsd. EW.), Koblenz (850 gesamt, 797 je
100Tsd. EW.) und Freiburg im Breisgau (1.820 gesamt, 794 je 100Tsd. EW.).
Weitere Informationen in Tabelle 1
Auf Bundesebene sind die drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg bei
den Ladendiebstählen Spitze. Im deutschlandweiten Vergleich liegen diese
drei Länder zwischen 102% und 56%über dem Durchschnitt. Weitere
Informationen in Tabelle 2
Fass ohne Boden:Ãœber 90% der Delikt werden nicht angezeigt, so Experten
Wie preisvergleich.de durch Gespräche mit Experten ermittelte, sind die
polizeilichen Daten geschätzt nur etwa ein bis zwei Prozent aller in der
Bundesrepublik stattfindenden Ladendiebstähle. Eine sehr hohe Dunkelziffer
bestätigt auch das BKA - ohne jedoch genauere Angaben zu machen. Letztlich
heißt das:Über 33 Millionen kleine und große Delikte, mit einem
Gesamtschadensvolumen vonüber 2,5 Mrd. Euro, wurden im Jahr 2012 gar nicht
angezeigt, weil sie entweder nicht wahrgenommen oder ganz einfach nicht zur
Anzeige gebracht worden sind. Gründe für den Verzicht auf eine Anzeige
erfuhr das Rechercheteam einige:
Projektleiter Dirk Müller: ' Für viele betroffene Händler steht der Schaden
in keiner Relation zum Arbeitsaufwand einer Anzeige. So habenüber 47% der
Delikte einen Sachschaden im Wert von unter 15 Euro.' Und nicht nur das:
Viele Geschäftsinhaber lassen Diebe sogar laufen, da sie bereits
gewalttätige Reaktionen der erwischten Täter erlebt haben.*
'Sicheres Pflaster': Mülheim an der Ruhr, Fürth, Ingolstadt, Leverkusen,
München
Dass Einzelhändler nichtüberall schweißgebadet vor Angst ihre Läden
aufsperren müssen, belegt unter anderem Mülheim an der Ruhr. Im Jahr 2012
kamen hier nur 554 Ladendiebstähle zu Anzeige. Pro 100Tsd EW macht dies 331
Diebstähle. Damit liegt die Stadt 52% unter dem Studienschnitt. Ebenfalls
wenig von Ladendieben geplagt, sind die Einzelhändler in Fürth (456 gesamt,
392 je 100Tsd. EW.), Ingolstadt (527 gesamt, 416 je 100Tsd. EW.) und
Leverkusen (705 gesamt, 437 je 100Tsd. EW.). Positiv sticht auch München
hervor. Als einzige Millionen-Einwohner-Stadt ist auch sie ein 'sicheres
Pflaster' für die Einzelhändler. An der Isar ereigneten sich im Jahr 2012
7.622 Diebstähle. In Bezug auf die Einwohner macht dies eine Quote von 553
zu je 100 Tsd. EW. Zum Vergleich: Hamburg hat zwar rund 400.000 Einwohner
mehr, doch fast doppelt so viele Anzeigen (13.645 gesamt, 759 je 100Tsd.
EW.).
Ebenfalls als sicher wurden folgende Städte für den Einzelhandel bewertet:
Herne (728 gesamt, 443 je 100Tsd. EW.), Salzgitter (468 gesamt, 460 je
100Tsd. EW.), Jena (493 gesamt, 467 je 100Tsd. EW.), Moers (532 gesamt, 506
je 100Tsd. EW.), Bergisch Gladbach (545 gesamt, 515 je 100Tsd. EW.),
Oberhausen (1.114 gesamt, 524 je 100Tsd. EW.), Erlangen (565 gesamt, 531 je
100Tsd. EW.), Reutlingen (604 gesamt, 536 je 100Tsd. EW.), Neuss (815
gesamt, 536 je 100Tsd. EW.), Solingen (860 gesamt, 539 je 100Tsd. EW.),
Bochum (2.038 gesamt, 545 je 100Tsd. EW.), Münster (1.593 gesamt, 546 je
100Tsd. EW.), Remscheid (606 gesamt, 553 je 100Tsd. EW.), München (7.622
gesamt, 553 je 100Tsd. EW.), Wolfsburg (679 gesamt, 554 je 100Tsd. EW.),
Mannheim (1.753 gesamt, 557 je 100Tsd. EW.), Recklinghausen (665 gesamt,
565 je 100Tsd. EW.) und Mainz (1.149 gesamt, 572 je 100Tsd. EW.). Weitere
Informationen in Tabelle 1
Der 'typische Ladendieb': Einzeltäter stehlen meist Waren im Wert unter 15
Euro
Geht man ins Detail der Delikte, so ergibt sich folgendes Bild: Fast 90%
der ermittelten Diebe sind Einzeltäter. Experten gehen aber davon aus, dass
diese Tatverdächtigen oft zu Diebesbanden gehören, welche im Verbund die
Städte unsicher machen. Diese Annahme wird auch durch den nächste Wert
untermauert: 52% sind der Polizei bereits wegen anderer Straftaten bekannt.
Etwa 58% der ermittelten Tatverdächtigen kommen zudem aus der gleichen
Stadt oder Gemeinde, in der das Geschäft liegt.
Weiterhin interessant: Beiüber 47% der Delikte wurden Waren in einem Wert
von unter 15 Euro gestohlen. Rund 25% der angezeigten Delikte haben einen
Schadenswert bis zu 50 Euro. Bemerkenswert sind jene Ladendiebstähle, die
einen Schadenswert von 50.000 Euro und mehr verursachten (drei Anzeigen im
Jahr 2012). Hier hatten wohl Juweliere unschönen Besuch gehabt. Gestohlen
werden vor allem Waren, die sich etwa bei Online-Auktionen schnell zu Geld
machen lassen.
Die Recherchen ergaben zudem, dass Ladendiebe die Monate März (14%über
Jahresdurchschnitt) und November (+6%) für ihre Beutezüge bevorzugen. Der
Dezember mit seinen vollen Auslagen zum Weihnachtsgeschäft ist der
friedlichste Monat in den Läden: -9%. Weiter Informationen in Tabelle 3
*Ladendiebstahl: Diebstahl von ausgelegter Ware durch Kunden während der
Geschäftszeit. Fehlende Ware, die erst bei Inventuren festgestellt wird und
zur Anzeige kommt, wird bei der Polizei im Bereich 'einfacher Diebstahl'
katalogisiert. Zudem werden gestohlene Waren nicht als jeweils ein
Diebstahlvorgang pro Produkt aufgenommen sondern als ein Delikt. Das heißt:
Ein auf 'frischer Tat' ertappter Dieb mit drei gestohlenen Produkten stellt
in der Statistik ein Delikt dar. Auch 1.000 gestohlene Stifte, die bei der
Inventur festgestellt werden, sind in der Polizeistatistik ein Delikt.
Weitere Informationen auch hier.
Preisvergleich.de - Hintergrund
*Das Produkt-, Energie- und Finanzdienstleistungsportal Preisvergleich.de
(2,9 Mio. Nutzer im Monat, AGOF internet facts Juni 2013) bietet online
zahlreiche Vergleiche rund um Versicherungs- und Energietarife.
Kontakt:
Preisvergleich.de
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