(ots) - Es ist ein gutes Zeichen, welch positives Echo die
Idee zur Kontrolle von Syriens Chemiewaffen noch am Tag ihres
Bekanntwerdens weltweit ausgelöst hat; und es ist ermutigend, dass
die Koalition der Kriegswilligen dadurch sofort ins Straucheln
gekommen ist. Nachdem Koalitionsschmied Obama gestern die Alarmstufe
für einen Raketenerstschlag reduzierte, lässt sich an den Reaktionen
erahnen, wie wenig manche seiner Partner eigentlich davon halten und
dass zuvor doch einige bündnispolitische Nötigung von Seiten der USA
im Spiel gewesen sein muss. Und ein zweites Moment prägt die Debatte:
Noch immer wird ohne endgültige Beweise diskutiert, wer den
Gaseinsatz und damit dessen Opfer zu verantworten habe. Doch selbst
unter jenen, die die Urheberschaft für das Verbrechen bei der
Assad-Armee sehen, rücken immer mehr von der absurden These ab, mit
Bomben und Raketen könne hierbei irgend etwas gesühnt werden. Auf
Polen zum Beispiel konnten sowohl Bush als auch Obama in bisher jedem
ihrer Kriegsabenteuer zählen. Wenn also dessen Außenminister
Sikorski, wie am Dienstag geschehen, Obama jetzt eine »starke Antwort
ohne Angriff« nahelegt, so sagt das einiges aus über die »politische
Gefühlslage« selbst unter den Treuesten der Treuen. Es gibt auch
Äußerungen von Enttäuschung und Wut, vor allem unter den
Assad-Gegnern. Vielleicht ist dies für Obama Anlass, über die
politische Verfasstheit derer nachzudenken, die er bisher in und um
Syrien protegiert hat.
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