(ots) - Deutschland trage eine Mitschuld am Leid in Syrien,
sagt der Journalist Rupert Neudeck im Exklusiv-Interview der
Tageszeitung "neues deutschalnd" (Freitagausgabe). Die Bundesrepublik
habe sich vor allem durch Waffenexporte in eine Krisenregion
mitschuldig gemacht, aber auch dadurch, dass sie dem Konflikt in
Syrien nicht von Anfang an die richtige Aufmerksamkeit geschenkt
habe.
Neudeck war mit seinen "Grünhelmen", einem von ihm im Jahr 2003
gegründeten Friedenskorps, fast ein Jahr lang im Nordosten von
Syrien, in einem von der Freien Syrischen Armee kontrollierten
Gebiet, um Schulen und Krankenhäuser aufzubauen und auszurüsten. Im
Mai dieses Jahres wurden drei Grünhelm-Mitarbeiter entführt. Zwei
Helfer konnten sich nach 50-tägiger Haft selbst befreien, ein dritter
erst nach über 100 Tagen. Neudeck vermutet als Drahtzieher der
Geiselnahme den in Deutschland eingetragenenen, "angeblich
gemeinnützigen" Verein "Helfen-in-Not", der mit Dschihadisten in
Syrien in Verbindung stünde.
Der Menschenrechtler, der während des Vietnamkriges mit dem
Schriftsteller Heinrich Böck die Hilfsorganisation "Cap Anamur"
gegründet hatte, hofft, dass "diese furchtbaren chemischen
Massenvernichtungswaffen in Syrien tatsächlich vernichtet werden und
möglicherweise dann auch weltweit". Es sollte schnellstmöglich ein
Waffenstillstand geschlossen werden, damit freie Wahlen möglich sind.
"Dann werden wir sehen, wer die Herzen der Syrer gewinnt", sagt
Neudeck.
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