(ots) -
Die Klimaskeptiker werden sich auf dieses eine
Thema stürzen: die Pause in der Erderwärmung. Seht her, alles Lug und
Betrug! Die Klimamodelle funktionieren nicht, der Einfluss des
Menschen wird überschätzt. Oder gar: Es wird gar nicht
wärmer!
Nur haben sie damit - leider - Unrecht. Sehr
wahrscheinlich jedenfalls.
Natürlich kann die Wissenschaft
für die erwarteten Temperaturen, den künftigen Stand des
Meeresspiegels, die Zahl der Extremwetterereignisse keine Garantien
geben; Prognosen, das ist eine Binse, sind immer mit Unsicherheit
behaftet. Zumal man sich eben nie nur mit ein paar Jahren
beschäftigen darf, wenn es um Langfristerwartungen geht. Und
natürlich gibt es noch immer offene Fragen in der Klimaforschung,
ungeklärte Phänomene. Möglicherweise haben sich manche Forscher auch
einfach zu weit aus dem Fenster gelehnt. Nur: Wer mit 90- oder
95-prozentiger Sicherheit weiß, dass sein Haus demnächst beschädigt
wird, der wird sich wappnen. Und wenn er den Schaden noch abwenden
könnte, würde er versuchen, dies zu erreichen. Um wie viel mehr
müsste sich der Mensch anstrengen, die Erde zu schützen, da er doch
nur diese eine hat?
So oder so wird sich der Weltklimarat
IPCC einiger Kritik ausgesetzt sehen. Das auch politisch motivierte
Geschacher zwischen Wissenschaftlern und Regierungsvertretern wirft
kein gutes Bild auf das Treffen in Stockholm, es diskreditiert in
gewissem Maße auch die Forschungsergebnisse. Dennoch: Bei aller
Ungewissheit, trotz aller Kritik (von nicht selten bestens durch die
Ölindustrie alimentierten Gruppen): An der Erderwärmung selbst gibt
es kaum mehr ernstzunehmende Zweifel.