(ots) - "Armut macht krank und Krankheit macht arm" - gegen
diese Erkenntnis kämpft Dr. Gerhard Trabert seit nunmehr fast zwanzig
Jahren. Trabert ist Arzt und versorgt Menschen, die den Weg in eine
"normale" Praxis nicht mehr finden. Die Reportage "Die Armenambulanz"
der SWR-Autorin Katrin Wegner, die das Erste am 5. Oktober 2013,
15.30 Uhr, ausstrahlt, begleitet den Arzt und seine Patienten. Viele
sind obdachlos, leben auf der Straße. Doch immer öfter sind es auch
Menschen, die nicht - oder nicht mehr - krankenversichert sind:
Selbstständige, deren Unternehmen untergegangen ist, Billiglöhner aus
dem Ausland oder Menschen, die einfach ihre Kassenbeiträge nicht mehr
zahlen können. Laut amtlicher Statistik sind etwa 140.000 Menschen in
Deutschland nicht krankenversichert. Doch die Dunkelziffer dürfte
weit höher liegen. Dr. Trabert, der auch eine Professur für
Sozialmedizin inne hat, schätzt, dass eine halbe Million Menschen
nicht mehr versichert ist.
Ernst S. ist einer von ihnen. Seit ein paar Wochen leidet er unter
einer gelben Hautfärbung. Den Arztbesuch hat er lange hinausgezögert,
weil er schon seit Jahren nicht mehr versichert ist, wie er sagt. Die
Armut sieht man ihm auf den ersten Blick nicht an: gebügeltes Hemd,
ordentliche Schuhe, ein fester Händedruck. Ernst S. war
Selbstständiger, bis ein Unfall ihn arbeitsunfähig machte. Und jetzt
diese Gelbsucht. Gerhard Trabert weist ihn sofort in ein Krankenhaus
ein. Wer die Kosten für die Behandlung übernimmt, sei erst einmal
zweitrangig, sagt Trabert. Und: "Wenn eine Gesellschaft Banken
rettet, aber nicht mehr Menschen, dann läuft etwas grundlegend
falsch." Da Ernst S. kein Einzelfall ist, hat Trabert nun in Mainz
eine Poliklinik eröffnet, eine Medizinische Ambulanz für Menschen
ohne Krankenversicherung mit Fachärzten, die hier ehrenamtlich
arbeiten.
"Exclusiv im Ersten: Die Armenambulanz", am Samstag, 5.10.2013,
15.30-16.00 Uhr im Ersten. Das SWR Fernsehen strahlt am 29.10.2013,
22.30 Uhr, "Die Armenambulanz" in der Reihe "Schlaglicht" aus.
Pressefotos finden Sie auf ARD-Foto.de. Akkreditierte Journalisten
können sich den Film vorab online im SWR-Vorführraum unter
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Pressekontakt: Heike Rossel, Tel.: 06131/929-33272,
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