(ots) - Tatsächlich lässt sich monieren, dass der
Friedensnobelpreis zuletzt allzu häufig an Institutionen und
Politiker gegangen ist, die per se beauftragt sind, unsere Welt
sicherer zu machen. Und nicht an Aktivisten und Bewegungen, die sich
unter oft schwierigen, ja lebensgefährlichen Bedingungen gegen Krieg
und Menschenrechtsverletzungen dort engagieren, wo Diplomaten
versagen. Aber kann man wirklich etwas dagegen haben, wenn diese
Auszeichnung an eine Organisation geht, die sich die Abschaffung
schrecklichster Massenvernichtungswaffen auf die Fahnen geschrieben
hat? Richtig ist sicher auch der Hinweis, dass die Ehrung wie schon
im Fall des US-Präsidenten Barack Obama nicht zum Vorschuss auf
erhoffte gute Taten verkommen dürfe. Nur, wer die gestrige Verleihung
des Nobelpreises an die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen
allein an die Giftgas-Vernichtung in Syrien bindet, greift zu kurz.
Ihren unabhängigen Inspektionen ist es zu verdanken, dass weltweit
über 80 Prozent der C-Waffen abgerüstet wurden. Doch ist der Preis
auch ein dringender Appell - an die USA und Russland etwa, die bei
der Vernichtung hinter dem Zeitplan liegen, vor allem aber an Staaten
wie Ägypten, Nordkorea oder Israel, die die Verbotskonvention noch
immer nicht unterzeichnet bzw. ratifiziert haben.
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