Kommentar zum Interview mit Frank Strauß (Chef Vorstand Postbank) im Handelsblatt. „Wir werden jede Beschwerde überprüfen“ vom 16.10.2013.
(firmenpresse) - „Eine solche Verharmlosung des Postbankskandals durch deren Chef Frank Strauß haben weder die interessierten Leser des renommierten Handelsblatts, noch die 53.000 von Falschberatung betroffenen Kunden verdient!“, kommentierte der bekannte Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Helge Petersen die Aussagen des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Postbank im Interview mit dem Handelsblatt vom 16.10.2013.
„Wer die intensive mediale Konfrontation der Postbank mit dem Thema Falschberatung in den vergangenen Wochen verfolgte, der kann bei den Erklärungen des jungen Bankchefs nur den Kopf schütteln“, so Helge Petersen weiter. Unverständlich auch die benannten Gründe für die Schließung der Postbank Vermögensberatung. Kapitalverluste infolge Finanzkrise und Änderungen in der Regulierung? War es nicht vielmehr so, dass ein Revisionsbericht schon 2006 das Risiko der Postbank bei 1,3 Millarden Euro bezifferte und dass über 65% der Anlagen gar nicht funktionierten? Von der Schließung, über die die wenigsten Anleger informiert wurden, mal abgesehen, wurden bis 2012 weiterhin geschlossene Fonds vertrieben! Helge Petersen kritisiert: „400 Fälle verglichen zu haben bei 53.000 möglichen Falschberatungen ist mehr als nur eine traurige Bilanz.“
„Dabei könnte doch gerade eine optimierte Regulierung und Prüfungspraxis den angeblich neuen Charakter der Postbank als „Bank für Jedermann“ widerspiegeln! Das Angebot, ab sofort alle Fälle einzeln durch einen Sonderbeauftragten prüfen zu lassen, hat vor dem Hintergrund der gravierenden Einzelschicksale eine gewisse Tragik. Die gebeutelten Anleger fühlen sich durch solche Vorgehensweisen ein weiteres Mal nicht ernst genommen. Helge Petersen abschließend „Die Bank wird früher oder später dafür ihre Quittung erhalten!“
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Stefan-Clemens Lallecke