PresseKat - Mittelstand: Nachschubsicherung mit Fragezeichen / Optimierungspotenzial beim Ressourcenmanagement

Mittelstand: Nachschubsicherung mit Fragezeichen / Optimierungspotenzial beim Ressourcenmanagement

ID: 975536

(ots) - Gute Mitarbeiter sind laut des deutschen
Mittelstands die knappste Ressource, noch vor Rohstoffen, Kapital und
Energie - generell wird jedoch die Ressourcenverfügbarkeit höher
eingeschätzt, als sie tatsächlich ist. Mittlere und größere
Unternehmen legen mehr Wert auf Ressourcenabsicherung als kleine.
Insgesamt übersieht der Mittelstand hier bestehende
Effizienzsteigerungspotenziale, zeigt die Deloitte-Studie "Ressourcen
im Mittelstand" aus der Serie "Erfolgsfaktoren im Mittelstand", für
die sowohl Unternehmensvertreter als auch externe Experten befragt
wurden. Letztere zeigen sich in ihrer Beurteilung deutlich
skeptischer als die Unternehmensvertreter, da es in ihren Augen an
formalisierten Controlling-Instrumenten sowie an gesonderten
Nachhaltigkeitsstrategien mangelt.

"Aufgabe des strategischen Managements ist, strategische
Handlungsfelder so abzustimmen, dass die Unternehmensausstattung zu
seinen Marktchancen passt. Dabei ist Ressourcenmanagement kein Thema,
das nur top-down behandelt wird, sondern alle Beteiligten
einschließt", kommentiert Jürgen Reker, Partner und Leiter
Mittelstand bei Deloitte.

Megatrends beeinflussen das Ressourcenmanagement

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz gewinnen an Bedeutung:
Ressourcen sollten grundsätzlich ebenso ein Thema strategischer
Unternehmensführung sein wie Megatrends, die sich auf das
Ressourcenmanagement auswirken. Die wichtigsten Trends sind
Globalisierung (48%), Ökologie (44%), technischer Fortschritt sowie
verkürzte Lebenszyklen (41%). Mehr als die Hälfte der Teilnehmer
schätzt überdies die Komplexität und Unsicherheit im
Unternehmensumfeld als hoch ein. Dennoch beurteilt nur eine
Minderheit Faktoren wie den demografischen Wandel oder politische
Instabilität als wichtig.

Wettbewerbsintensität, Konjunkturschwankungen, Regulierungsdichte,




aber auch fehlendes Know-how sind ressourcenrelevante Faktoren, die
größere und mittlere Unternehmen mehr beschäftigen als kleine. Auch
zeigen sich Familienbetriebe in puncto Energie- und
Rohstoffversorgung besorgter als solche, die sich nicht in
Familienhand befinden.

Personal, Rohstoffe und Kapital sind knappste Ressourcen

Knappste Ressourcen sind nach mehrheitlicher Ansicht geeignetes
Personal (41%), Rohstoffe (24%) und Kapital (19%).
Industrieunternehmen konstatieren in fast allen Bereichen eine
größere Knappheit als der Handel. Die Zahlen zeigen, dass - gemessen
an der überwiegenden Allgemeineinschätzung, Ressourcen seien wichtig,
aber nicht knapp - hier eine Diskrepanz sichtbar wird, denn die
Befragten benennen konkrete Folgen der Knappheit wie z.B. einen
zunehmenden Innovationsdruck, steigende Kosten oder sogar eine
Neuausrichtung des Geschäftsmodells.

Insgesamt 71 Prozent der Unternehmen charakterisieren Ressourcen
als strategisch bedeutsam. Hier liegt die Quote bei größeren
Unternehmen ebenfalls höher. Jedoch haben nur 26 Prozent aller
Unternehmen einen Strategiewechsel aufgrund des ressourcenbedingten
Handlungsdrucks vorgenommen. Dabei spielt die Nachhaltigkeit eine
erhebliche Rolle - ohne aber dass es eine Organisation für deren
Umsetzung gibt. Nur 43 Prozent adressieren diese Thematik, wobei
Nicht-Familienunternehmen häufiger über eine eigene
Nachhaltigkeitsstrategie verfügen.

Formalisierung des Managements ausbaufähig

Die Formalisierung des Ressourcenmanagements ist nur
durchschnittlich. Am stärksten formalisiert sind die Bereiche
Personal (48%) und Kapital (44%). Schwächer ausgeprägt ist sie bei
den Rohstoffen - bedenklich, da es hier mehrheitlich um fossile
Brennstoffe geht (87%). Bei deren Beschaffung scheuen die meisten
Unternehmen Kooperationen und verschenken so Effizienzpotenziale. Nur
11 Prozent betreiben Rohstoff-Hedging. Die Befragung zeigt, dass es
oft erst zu einem formalisierten Management kommt, wenn es einen
Engpass gibt - und es eigentlich schon zu spät ist.

Beim Energie- und Umweltmanagement fällt ein geringer
Absicherungsgrad in den Unternehmen auf. 63 Prozent vertrauen auf
Rahmenverträge, nur ein Prozent betreibt Energiepreis-Hedging.
Aufgrund der zurückgegangenen Volatilität am Strompreismarkt sind
langfristige Vertragsbindungen nicht attraktiv, die Absicherung ist
kurzfristig angelegt. Nur 35 Prozent der Unternehmen tracken
Energiepreis- und Technologieentwicklung. Das Umweltmanagement ist
bei 52 Prozent als eigenes Handlungsfeld etabliert, jedoch ist auch
hier der allgemeine Kenntnisstand eher gering.

"Unternehmen haben die Probleme des Ressourcenmanagements zwar
erkannt, aber oft noch keine konkreten Maßnahmen unternommen - denn
die Evaluationsmöglichkeiten sind den meisten nicht klar. Durch die
gesamte Studie zieht sich das Phänomen, dass sich die Unternehmen
selber besser einschätzen als die ebenfalls befragten externen
Experten", so Jürgen Reker.

Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/z4IKj zum
Download.

Ende

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Datum: 06.11.2013 - 12:05 Uhr
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