(ots) - Seit dem früheren RWE-Chef Jürgen Großmann im Jahr
2010 erstmals vom Umweltverband NABU der Negativ-Preis »Dinosaurier
des Jahres« verliehen wurde, wird der Stromkonzern diesen Titel nicht
mehr los. Zu passend scheint das Bild eines schwerfälligen Riesen,
der sich nicht anpassen kann an die veränderten Rahmenbedingungen.
Deswegen sind die Dinosaurier ausgestorben, wie jedes Kind heute
lernt. Das könnte RWE auch passieren, wenn der Konzern sich weiterhin
unfähig zeigt zu erkennen, dass die Zeiten der alten Privilegien sich
dem Ende zuneigen. Sei's drum, könnte man sagen, schließlich war das
Ende der Dinosaurier nicht das Ende der Welt. Bitter nur, dass hinter
den jetzt veröffentlichten Zahlen Menschen stecken, die ihre Jobs
verlieren und in eine unsichere Zukunft gehen. RWE-Chef Peter Terium
sagte bei der Bilanzvorstellung, das »Unternehmen geht durch ein Tal
der Tränen«. Was schicksalshaft klingt, ist hausgemacht, ein
entscheidender Unterschied zu der misslichen Lage, in der sich die
Urtiere befanden. Terium sollte deshalb nicht den Fehler seines
Vorgängers wiederholen und stur auf dem alten Weg bleiben. Wenn das
Unternehmen nicht endlich eine tragfähige Konzernstrategie
entwickelt, wird der RWE-Chef ebenfalls aus dem Tal der Tränen nicht
mehr herauskommen. Auch wenn er im Gegensatz zu seinen Mitarbeitern
seine Schäfchen wahrscheinlich im Trockenen hat.
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