(ots) - Der philippinische Delegationsleiter Yeb Sano war
einer der Protagonisten beim UN-Klimagipfel in Warschau. Zu Beginn
trat er unter dem Eindruck der Taifun-Katastrophe in seinem Land in
einen Hungerstreik, um auf ein »bedeutendes Ergebnis« bei den
Verhandlungen zu dringen. Viele Gipfelteilnehmer drückten ihm ihr
Bedauern aus. Doch nach Abschluss der Konferenz sagte Sano enttäuscht
in die Mikrofone, etwas Bedeutendes sei nicht herausgekommen. Wieder
einmal, muss man noch ergänzen. Alle Klimakonferenzen der letzten
Jahre endeten mit mauen Kompromissen - die Hauptarbeit der Teilnehmer
bestand darin, an nichtssagenden Formulierungen für die
Abschlussdokumente zu feilen, denen alle zustimmen können. Aus dem
Blick gerieten dabei die zentralen Fragen: Wie kann der Klimaschutz
so vorangebracht werden, dass die Erderwärmung in einem noch
einigermaßen zu bewältigenden Ausmaß bleibt? Und wie kann armen
Ländern beim Ausbau der Erneuerbaren, beim Deichbau und bei der
Bewältigung von Schäden durch Stürme, Überschwemmungen und Dürren
geholfen werden? Die Festlegung in Warschau lautete wie bei früheren
Gipfeln: Alle wichtige Entscheidungen sollen zu einem späteren
Zeitpunkt getroffen werden. So deprimierend dies alles ist: Es gibt
keinen anderen Rahmen, in dem sich die Staaten auf verbindliche
Klimaschutzmaßnahmen einigen können. Yeb Sano nimmt inzwischen wieder
Nahrung auf und wird wahrscheinlich in einem Jahr beim nächsten
UN-Gipfel wieder dabei sein.
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