(ots) - "Hunger ist ein organisiertes Verbrechen. Hunger
ist Völkermord«, betont Jean Ziegler im Interview mit der
Tageszeitung »neues deutschland« (Wochenendausgabe). Der Schweizer
Soziologe verurteilt die Spekulationen an Agrarbörsen, die die Preise
für Grundnahrungsmittel derart in die Höhe treiben, dass sie
unerschwinglich sind für die Milliarde Menschen in den Slums der
Megaastädte der Welt, die von nur 1,25 Dollar pro Tag überleben
müssen. Ziegler erneuert im »nd«-Interview seine Forderung nach einem
»Aufstand des Gewissens«. Speziell an die Adresse der Deutschen
gerichtet, schlägt er vor: »Man könnte gleich morgen den Bundestag
zwingen, die Börsenspekulationen auf Grundnahrungsmittel zu
verbieten. Hunderte Millionen Menschen wären gerettet.«
Der langjährige UN-Sonderberichtserstatter für das Recht auf
Nahrung und Autor des Buches »Wir lassen sie verhungern. Die
Massenvernichtung in der Dritten Welt« ist im September dieses Jahres
erneut in den UN-Menschenrechtsbeirat gewählt worden.
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