(ots) - Die EU-Kommission hat heute ihren Entwurf eines
europäischen Energie- und Klimaschutzpakets bis zum Jahr 2030
vorgestellt. Der WWF Deutschland kritisiert das vorgelegte Konzept:
"Die Kommission hat mit ihrem Vorschlag das Tempo für den
europäischen Klimaschutz gedrosselt. Die Staats- und Regierungschefs
müssen dringend nachbessern", sagt Regine Günther, Leiterin
Klimaschutz und Energiepolitik des WWF Deutschland.
Der Vorschlag beinhaltet verbindliche Zielvorgaben zur Minderung
der Treibhausgasemissionen und für den Ausbau erneuerbarer Energien.
Den Zielen fehlt aber jegliche Ambition und darüber hinaus wird das
Erneuerbaren Ziel nicht verbindlich auf die Mitgliedsstaaten
verteilt. Die zukünftige Politik zur Steigerung der Energieeffizienz
bleibt vollständig vage.
Die weiteren Reformschritte für den europäischen Emissionshandel
wurden bis nach dem Jahr 2020 verschoben. Damit wird der
Emissionshandel bis 2030 voraussichtlich wirkungslos bleiben. Dies
ist besonders verheerend, da es sich um das ehemalige Flaggschiff der
europäischen Klimapolitik handelt. Eine schnelle endgültige Löschung
der überschüssigen Zertifikate aus der vergangenen Handelsperiode
wäre dringend geboten, um den Emissionshandel heute wieder
funktionsfähig zu machen.
"Es ist ein fataler Trugschluss zu glauben, wir könnten die
heutigen Versäumnisse beim Klimaschutz in der Zukunft einfach wieder
wettmachen. Mit diesem Paket wird die EU keinen gerechten Beitrag
leisten, die Erderwärmung unter der kritischen 2° C Schwelle zu
halten. Die schmutzige Wahrheit ist auch, dass gerade Deutschland
die gesetzten klimapolitischen Ziele unter diesen Bedingungen nicht
erreichen wird. Wirkungsvoller Klimaschutz wäre mit diesem Paket nur
noch im nationalen Rahmen zu haben. Deutschland muss sich in der EU
dringend für mehr Ambition und Verbindlichkeit der drei Ziele
einsetzen", sagt Regine Günther weiter.
Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Sylvia Ratzlaff
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