(ots) - Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für die
Sportartikelhersteller schon jetzt ein sicheres Spiel. Dies gilt vor
allem für Adidas: Der Hauptsponsor kann sich über zusätzliche
Millionengewinne freuen. Der Arbeitsalltag der NäherInnen, die in den
sogenannten Billiglohnländern für das deutsche Unternehmen
Sportkleidung produzieren, ist derweil viel zu häufig von untragbaren
Arbeitsbedingungen gekennzeichnet: Ihr Lohn reicht nicht einmal für
das Nötigste aus, sie werden oftmals zu Überstunden gezwungen, und
ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisierung wird unterbunden. Nach
wie vor weigert sich Adidas, geeignete Schritte zu unternehmen, um
den Globus effektiv zu verbessern. Die unhaltbaren Zustände in den
Fabriken der weltweiten Sportbekleidungsindustrie sind Anlass einer
Öffentlichkeitskampagne der Christlichen Initiative Romero (CIR)
unter dem Motto "PLAY FAIR - pay fair." Ein Teil der Kampagne ist
eine Vortragsreise durch Deutschland mit einer Zeugin aus
Mittelamerika, die vom 4. bis zum 14. Mai stattfindet. Die Reise mit
Estela Ramirez aus El Salvador umfasst acht Stationen und führt von
Düsseldorf und Münster nach Nürnberg, Fürth, Augsburg sowie nach
Gronau und Gütersloh. Höhepunkt ist ihr Auftritt als kritische
Aktionärin bei der Adidas-Aktionärsversammlung am 8.5. in Fürth bei
Nürnberg.
"Immer wieder erreichen uns Nachrichten über
Arbeitsrechtsverletzungen in den Produktionsstätten, in denen Adidas-
oder Reebok-Sportartikel genäht werden. Die Einkaufspraxis der
Markenunternehmen provoziert geradezu Missstände in den Fabriken",
erklärt Kirsten Clodius, Referentin bei der entwicklungspolitischen
Organisation Christliche Initiative Romero. Estela Ramirez, ehemalige
Näherin in einer Adidas Zulieferfabrik in El Salvador und heute
Präsidentin der salvadorianischen Gewerkschaft SITRASACOSI, richtet
daher folgenden Appell an Adidas: "Wir haben drei Kernforderungen:
Stabile Angestelltenverhältnisse, würdige Löhne und sichere Fabriken
weltweit. Adidas muss endlich wirkungsvoll gegen
Arbeitsrechtsverletzungen vorgehen, anstatt ihnen weiter Vorschub zu
leisten!" Als Reaktion auf die Forderung nach existenzsichernden
Löhnen teilte Adidas mit, dass sich in punkto Lohnanhebungen
"Effizienzsteigerungsprogramme in der Produktion" als
"vielversprechend" gezeigt hätten. "Einen würdigen Lohn von
Effizienzsteigerungen abhängig zu machen, ist skandalös", kontert
Maik Pflaum, Referent der CIR und Experte für Arbeitsrechte in der
Zulieferkette von Adidas-Reebok. "Zeitdruck und Arbeitspensum der
NäherInnen sind bereits jetzt unerträglich. Zudem wären die
Mehrkosten kein Problem - Adidas gab 2013 alleine für Marketing 1,5
Mrd. EUR aus."
Rundreisegast Estela Ramirez hat 15 Jahre in Nähfabriken
gearbeitet. Die 47-jährige stellte jahrelang Sportbekleidung für
Adidas her und verlor aufgrund des Versuchs, eine Gewerkschaft zu
gründen, ihren Job. Ramirez verfügt über aktuelle Einblicke in
Zulieferfabriken von Adidas und steht während ihrer Rundreise für
Interviews durch Presse-VertreterInnen zur Verfügung.
Die digitale Pressemappe u.a. inkl. Interview mit Estela Ramirez
und Fotos finden Sie hier:
www.ci-romero.de/presse_digitalepressemappen
Weitere Infos zur PLAY FAIR - pay fair-Kampagne online unter:
www.ci-romero.de/ccc_sport
Pressekontakt:
Rückfragen zur Presse-Information sowie Interviewanfragen bitte an:
Maik Pflaum: pflaum(at)ci-romero.de , 0911-2142345, 0151-206 544 30
Kirsten Clodius: clodius(at)ci-romero.de , 0251-89503
Christliche Initiative Romero (CIR), Breul 23, 48143 Münster