(ots) - Menschenrechte scheinen auf der WM-Agenda keinen
Platz zu haben. Die Vorbereitungen dieser Fußball-WM in Brasilien
zeigten vielmehr, dass neben den enormen wirtschaftlichen und
politischen Anstrengungen auch hohe soziale Kosten entstanden sind,
die die Menschen auf die Straße brachten. In den Nähfabriken wurden
derweil unter Hochdruck Maskottchen und Sportartikel genäht, es kam
zu tödlichen Unfällen beim Stadionbau und zu Zwangsvertreibungen von
vielen Tausenden Menschen für Infrastrukturprojekte. Die Christliche
Initiative Romero lädt den brasilianischen Gewerkschafter Gustavo
Garcia ein, um auf einer Vortragsreise aus erster Hand über die
unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu sprechen, die in den Fabriken,
die Sportbekleidung und Merchandise-Artikel für das Fußball-Megaevent
produzieren, vorherrschen. Der 30-jährige ist Mitglied des
internationalen Sekretariats des brasilianischen Gewerkschaftsbundes
UGT und kämpft für die Rechte migrantischer ArbeiterInnen in
Brasilien im Rahmen der Internationalen Gewerkschaftsföderation.
"Immer wieder erreichen uns Anzeigen von Arbeitsrechtsverletzungen
in den Produktionsstätten für Sportartikel. Ein großes Problem ist
auch die Weitergabe von Aufträgen an Subunternehmer. Gerade in
Brasilien gibt es unzählige Hinterhoffabriken, in denen selbst die
Zahlung des viel zu niedrigen gesetzlichen Mindestlohns kaum zu
überprüfen ist. Die Einkaufspraxis der Markenunternehmen provoziert
diese Ausbeutung geradezu," erklärt Maik Pflaum, Referent bei der
entwicklungspolitischen Organisation Christliche Initiative Romero.
Gustavo Garcia (UGT) erklärt: "Illegale Arbeiterinnen und Arbeiter
aus dem Ausland wissen nicht über ihre Rechte Bescheid, und so kommt
es zu einer Art Versklavung." Ausbeutung und
Arbeitsrechtsverletzungen sind gerade in der Textilindustrie
Brasiliens weit verbreitet. Häufige Fälle sind Menschenhandel,
Ausbeutung von illegalen Einwanderern, Kinderarbeit, exzessive
Überstunden, Sechs- oder Sieben-Tage-Arbeitswochen, gefährliche und
unhygienische Arbeits- und Wohnbedingungen, keine Zahlung von
Kranken- und Sozialversicherungsbeiträgen, Entzug von
Ausweisdokumenten, Missachtung von Mindestlöhnen. Viele der
Beschäftigten sind MigrantInnen aus Peru, Paraguay und anderen Teilen
Brasiliens. Neben den Fabriken dominieren kleine
(Familien-)unternehmen mit sogenannten "Sweatshops" in der Garage
oder im Hof. Hier ist die Kontrolle der Arbeitsbedingungen besonders
schwierig.
Internationale Wettkämpfe dürfen keine Plattform für
Zwangsumsiedlungen, Ausbeutung, Diskriminierung und Gewalt bieten.
Gustavo GarcÃa verleiht auf seiner Reise der Forderung nach bindenden
Menschenrechtsstandards bei Sportgroßevents Ausdruck. Die unhaltbaren
Zustände in den Fabriken der weltweiten Sportbekleidungsindustrie
sind Anlass der Öffentlichkeitskampagne der Christlichen Initiative
Romero (CIR) unter dem Motto "PLAY FAIR - pay fair." Gustavo GarcÃa
steht während seiner Rundreise für Interviews durch
Presse-VertreterInnen zur Verfügung.
23. Juni 2014: Berlin - Lateinamerika Nachrichten, Im Mehringhof,
Gneisenaustr. 2a, 19.00h, Mitveranstalter: Lateinamerikanachrichten
24. Juni 2014: Rostock - Peter-Weiß Haus, Doberaner Straße 21, 20.30h
Mitveranstalter: "Fairtrade Stadt Rostock" und Peter Weiß- Haus
25. Juni 2014: Hannover- Leibniz Universität, Schneiderberg 50, Raum
V101, 18.00h
Mitveranstalter: Eine Welt Forum Hannover in Kooperation mit dem
AstA der Leibniz Universität und der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Region
Niedersachsen
Weitere Infos zur PLAY FAIR - pay fair-Kampagne online unter:
www.ci-romero.de/ccc_sport
Rückfragen zur Presse-Information bitte an:
Maik Pflaum: pflaum(at)ci-romero.de, 0911-214 234 5
Interviewanfragen an Gustavo GarcÃa bitte an: Carina Rösch:
b1(at)ci-romero.de, 0176- 26 299 162
Christliche Initiative Romero (CIR), Breul 23, 48143 Münster,
0251-89503