(ots) - Geduld! Das rät NRW-Verkehrsminister Michael
Groschek den Autofahrern auf der Sauerlandlinie. Ein vermutlich
freundlich gemeinter, aber überflüssiger Ratschlag. Schließlich
zwingt die Kraft des Faktischen - in diesem Fall die Baustelle zum
Beispiel auf der Lennetalbrücke - den Verkehr rund um das Hagener
Kreuz längst auf die Ausweichstrecken. Anwohner von Neben- und
Wohnstraßen können ein Lied davon singen. Und so verdient die über
Jahrzehnte vernachlässigte Schlagader, die das Sauerland mit dem
Ruhrgebiet verbindet, statt guter Ratschläge ein entschlossenes
politisches Handeln und verlässliche Investitionen. Seit Jahren ist
bekannt, dass die Sauerlandlinie - genau wie andere Autobahnen -
seinerzeit nicht für die aktuellen Verkehre ausgelegt wurde.
Gutachten um Gutachten wurde beauftragt. Dabei hätte eine
verantwortungsvolle Politik vorausschauend Gelder bereitstellen
müssen, um die Verkehrsinfrastruktur zu erhalten bzw. um sie für die
neuen Herausforderungen zu ertüchtigen. Das aber wurde versäumt. Und
da hilft es auch wenig, wenn sich zwei Landesminister medienwirksam
unter eine bröckelnde Brücke stellen und Zuschussforderungen an den
Bund richten. Südwestfalen, als wirtschaftlicher Motor des Landes
NRW, ist auf tragfähige und belastbare Autobahnen angewiesen. Diese
Verkehrsachsen stellen sicher, dass die Betriebe in anderen
Ballungsräumen (zuallererst im Ruhrgebiet) mit Vormaterialien und
Bauteilen aus dem Sauer- oder Siegerland versorgt werden. Und deshalb
sind Investitionen in die Infrastruktur dieser Region
volkswirtschaftlich klug angelegt. Sie stärken eine für Unternehmer
und Bürger attraktive Region und wirken im besten Fall sogar
wachstumsfördernd.
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