(ots) - In Niedersachsen soll es auf unfallträchtigen
Straßen künftig abschnittsweise Tempokontrollen geben. Innenminister
Boris Pistorius (SPD) will nach Informationen des "WESER-KURIER" die
rechtlichen Voraussetzungen für die umstrittene "section control"
schaffen. Bei dieser bereits in Österreich, Frankreich und den
Niederlanden angewandten Methode werden Fahrzeuge zu Beginn und am
Ende einer Strecke erfasst und die dort durchschnittlich gefahrene
Geschwindigkeit ermittelt. Damit lassen sich nach Ansicht der
Befürworter Temposünden effektiver verfolgen. Bei den üblichen
Blitzern, die die Geschwindigkeit nur punktuell messen, würden Raser
oft abrupt abbremsen und danach wieder voll Gas geben. Kritiker
wenden dagegen Datenschutz-Bedenken ein, weil die Kennzeichen
ausnahmslos aller Autos, also auch derer mit korrekter
Geschwindigkeit, zumindest vorübergehend gespeichert würden. 2009
hatte sich der Verkehrsgerichtstag in Goslar für die probeweise
Einführung der "section control" unter engen Voraussetzungen
ausgesprochen. Geschehen ist seither allerdings nichts. Lediglich das
grün-rot regierte Baden-Württemberg hatte sein Interesse an einem
entsprechenden Pilotversuch bekundet. Niedersachsen will nun einen
Anlauf starten; Einzelheiten will Pistorius am Montag bekanntgeben.
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