(ots) - Die am Montag beginnende Tagung der Internationalen
Walfangkommission (IWC) muss den Rückenwind durch das Urteil des
International Gerichtshofs gegen das japanische Walfangprogramm in
den Gewässern der Antarktis nutzen und endlich alle Schlupflöcher in
den IWC-Regularien schließen. Das fordert der WWF Deutschland in
einer aktuellen Stellungnahme zum Auftakt der Konferenz im
slowenischen Portoroz. Ziel müsse es sein den
pseudowissenschaftlichen, kommerziellen Walfang endlich zum Erliegen
zu bringen.
Im März dieses Jahres hatte der Internationale Gerichtshof in Den
Haag entschieden, dass Japan mit seiner umstrittenen Waljagd im
Südpolarmeer gegen das internationale Walfangmoratorium verstoße.
Seitdem versucht Japan Möglichkeiten zu finden trotzdem wieder legal
Wale in der Antarktis jagen zu können. Dies müsse verhindert werden.
"Die Rechtsverdrehungen Japans auf den Weltmeeren sind gerichtlich
bestätigt und müssen geahndet werden. Es darf nicht ohne Konsequenzen
bleiben, wenn sich ein Land über internationales Recht stellen will",
fordert Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF. Außerdem müssen
die Mitgliedsstatten den Antrag Japans nach einer Quote für
kommerziellen Walfang in seinen Küstengewässern ablehnen.
Doch nicht nur Japan bereitet den Umweltschützern sorge. Auch in
Europa sieht der WWF Handlungsbedarf: Island jagt seit 2009 fast
jährlich über 100 stark gefährdete Finnwale und exportiert deren
Fleisch nach Japan. Die Untergrabung des internationalen
Walfangmoratoriums und des Handelsstopps mit Walfleisch muss endlich
aufhören, so die WWF-Forderung.
Hintergrund: Seit 1986 ist es verboten, Großwale kommerziell zu
jagen. Vor allem Japan nutzt allerdings ein juristisches Schlupfloch
und tötet Wale aus angeblich wissenschaftlichen Gründen. Auf den
IWC-Konferenzen blockieren sich Befürworter und Gegner des Walfangs
seit Jahren. Die Schutzbemühungen kommen daher - wenn überhaupt - im
Schneckentempo voran. Noch problematischer als die direkte Jagd sind
der Beifang von Kleinwalen und Delphinen durch die
Fischereiindustrie, Kollisionen von Walen mit Schiffen, die
Lärmbelastung der Ozeane oder der Abbau von Bodenschätzen, wie etwa
in der Arktis.
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Volker Homes, Leiter Artenschutz WWF, Tel. 0151-18854939,
volker.homes(at)wwf.de
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roland.gramling(at)wwf.de