(ots) - Es war ein lehrreicher Wahltag. Lehrreich, weil die
Menschen in Brandenburg und Thüringen den Strategen in den
Parteizentralen klare Botschaften zukommen lassen. Nicht zuletzt mit
Blick auf die Bundespolitik. So geht die CDU gestärkt aus den Wahlen
hervor, das ist eine Überraschung. Wieder einmal bestätigt sich die
alte Regel: Große Koalitionen belohnen den größeren Partner. Die SPD
muss erkennen, dass sich all das Abstrampeln nicht auszahlt. Die
Geschichte wiederholt sich eben. Kennen wir schon aus den Jahren 2005
und folgende. Üblicherweise sind großkoalitionäre Verhältnisse in
Berlin schöne Zeiten für die Opposition. Doch in Brandenburg geben
enttäuschte Wähler der Linken einen satten Denkzettel, und in
Thüringen ist unklar, ob es für Bodo Ramelow am Ende reichen wird.
Und die Grünen? Dümpeln wie üblich im Osten an der
Fünf-Prozent-Marke. Die eigentliche Opposition ist in den Augen
vieler Wähler die AfD. Obwohl nicht im Bundestag vertreten,
formuliert sie im Moment den Protest "gegen die in Berlin". Europa,
Sachsen, Thüringen, Brandenburg - man kann die AfD nicht mehr als
politische Eintagsfliege abtun. Die nächsten Wahlen stehen in Hamburg
und Bremen an. Länder mit erheblichem Protestpotenzial. Auf Dauer
wird die CDU ihren Abgrenzungskurs nicht durchhalten. Jede Wette.
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