(ots) -
Drei Tage ins Büro, unter Menschen sein,
gebraucht und gefordert werden. Zwei Tage ohne Termin- und
Rechtfertigungsdruck, ohne Stress. Und das alles ohne Abschläge.
Klingt nach einem Traum für diejenigen Älteren, die zwar gern
arbeiten, denen eine Vollzeitstelle manchmal aber doch zu viel wird.
Vielleicht bleiben sie mit einer Drei-Tage-Woche noch zehn weitere
Jahre im Berufsleben, mit einer 40-Stunden-Woche aber streichen sie
spätestens nach drei oder fünf Jahren die Segel. In Zeiten des
Fachkräftemangels können sie also länger im Betrieb gehalten werden.
Und treten womöglich glücklicher und gesünder in den Ruhestand, wenn
sie nicht von einem auf den anderen Tag heruntergebremst werden. So
gesehen spricht vieles für eine Flexirente bereits ab 60
Jahren.
Andererseits hat der Vorschlag der IGBCE seine
Tücken. Die Gewerkschaft fordert, dass die Arbeitgeber die Abschläge
bei der späteren regulären Rente ausgleichen sollen. Damit aber wird
die Arbeitskraft der Älteren teurer - und das Risiko wieder größer,
dass sie in schwierigen Zeiten die ersten sind, die ihre Stelle
verlieren. Eine unglückliche Entwicklung, der man doch gerade erst
entgegen gesteuert hatte. Ohne solche Zuschläge der Arbeitgeber
allerdings rutschen künftig mehr Senioren in die Altersarmut. Und die
Gesellschaft zahlt teuer für diese Idee.