(ots) - Um die Biologische Vielfalt der Erde zu
erhalten muss die Internationale Staatengemeinschaft "aufs Tempo
drücken". Das fordert die Umweltschutzorganisation WWF zum Auftakt
der zwölften CBD-Konferenz am Montag im südkoreanischen Pyeongchang.
Bis Mitte Oktober beraten 193 Staaten auf der UN-Tagung über den
Schutz der Biodiversität. "Die Erde verliert ihre biologische
Vielfalt und ihre ökologischen Reserven im Zeitraffer, während die
Staatengemeinschaft ihre Rettungsversuche in Zeitlupe umsetzt", warnt
Günter Mitlacher, verantwortlich für Internationale
Biodiversitätspolitik beim WWF Deutschland, der die Verhandlungen vor
Ort für den WWF begleitet.
Der WWF beruft sich in seiner Kritik auf einen ersten
Zwischenbericht über die seit 2010 erzielten Fortschritte. Demnach
zeigt eine Entwurfsfassung des Reports, die dem WWF vorliegt, dass
viele Länder dem vorgegebenen Zeitplan hinterherhinken. Es seien ein
höheres Tempo und wesentlich größere Anstrengungen notwendig, um bis
2020 die selbstgesteckten ambitionierten Ziele erreichen zu können.
Hierzu zählen beispielsweise der Abbau schädlicher Subventionen oder
die Umstellung auf eine nachhaltige Produktion von Konsumgütern und
Lebensmitteln.
Außerdem seien Finanzierungszusagen der Industrienationen nicht
erfüllt worden, so die WWF-Kritik. Dabei seien ausgerechnet jene
Länder für den globalen Raubbau verantwortlich. Vereinbart worden
war, bis 2015 die Finanzmittel für Entwicklungs- und Schwellenländern
zum globalen Biodiversitätsschutz von 4 auf 8 Milliarden EURO zu
verdoppeln. Zwar habe Deutschland dieses Ziel schon erreicht, vor
allem da seit der CBD-Konferenz 2008 in Bonn die Mittel für den
globalen Biodiversitäts- und Waldschutz sukzessive auf 500 Mio. EURO
pro Jahr aufgestockt wurden. Andere Länder müssen jetzt nachziehen.
Erst vergangene Woche hatte eine WWF-Studie gewarnt, dass es um
die biologische Vielfalt noch nie so schlecht bestellt sei wie heute.
Der Living Planet Index zeigt demnach einen Rückgang um 52 Prozent
für den Zeitraum von 1970 bis 2010. Im Durchschnitt hat sich die
Anzahl der untersuchten Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und
Fische damit halbiert. Insgesamt verbraucht die Menschheit jedes Jahr
50 Prozent mehr Ressourcen, als die Erde innerhalb dieses Zeitraums
regenerieren und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann.
Pressekontakt:
Kontakt vor Ort auf der CBD: Günter Mitlacher, Internationale
Biodiversitätspolitik WWF, Tel. 0151-1885 5000,
guenter.mitlacher(at)wwf.de
Pressekontakt: Roland Gramling, Pressestelle WWF, Tel.: 030-311 777
425, roland.gramling(at)wwf.de