(ots) - Bodo Ramelow, möglicher erster Ministerpräsident
der Linkspartei, baut im Fall seiner Wahl durch den thüringischen
Landtag nicht auf grenzenloses, wohl aber auf ein entwickeltes
Vertrauen der möglichen Koalitionspartner von SPD und Grünen.
Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte der
thüringische Linken-Politiker: "Grenzenlos wäre ein zu großes Wort,
aber es gibt ein großes entwickeltes Vertrauen." Und es gebe
mittlerweile schon Kommunikationswege, die deutlich machten, "dass
man miteinander tatsächlich den positiven Schritt wagen will". Er
erwarte im Fall seiner Wahl eine kritische öffentliche Begleitung,
"auch aus den Reihen der tragenden Koalitionsfraktionen". Schließlich
bleibe es natürlich ungewöhnlich, wenn ein Linker zum
Ministerpräsidenten gewählt werde. "Deswegen ist es auch gut und
richtig, dass es dazu vorher in allen drei Parteien Basisbefragungen
geben wird. Damit ist auch kein Abgeordneter mehr alleine mit seiner
Position", sagte Ramelow. Die Frage, ob ein Ministerpräsident der
Linken die Republik revolutionieren würde, beantwortete der Politiker
mit einem lauten Lachen: "Wir wollen Landespolitik machen. Und wir
wollen unseren kommunalen Vertretern signalisieren, dass die neue
Landesregierung an der Seite der kommunalen Familie steht. Wenn das
revolutionär ist, dann zeigt sich, was sich an Problemen in Thüringen
aufgestaut hat." Zudem müsste mit einer neuen Schulpolitik garantiert
werden, dass die Kinder "nicht in Geiselhaft" für einen falschen
Sparweg genommen werden dürfen. "An all dem kann ich nichts
Revolutionäres finden." Seine Regierung wäre eine "Chance für die
kommunale Familie in Deutschland", meinte Ramelow. "Ob Angela Merkel
das als Gefahr einschätzt, weiß ich nicht", ergänzte Ramelow.
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