(ots) - Es klingt schon merkwürdig: Polizisten, die sich
für die Legalisierung von Cannabis einsetzen. So richtig kann man
sich das nicht vorstellen, schließlich ist es ihr Job, die
Verbreitung von Drogen zu verhindern. Andererseits sind solche
Forderungen allzu verständlich. Die Gesetzeshüter befassen sich jeden
Tag mit Straftaten: Einbrüche, Diebstahl, Gewalt. Verbrechen, bei
denen auch andere Menschen unverschuldet zu Schaden kommen. Wenn sie
allerdings jemanden verhören müssen, der dann und wann einen Joint
raucht, gerät die Verhältnismäßigkeit aus den Fugen. Wer nicht gerade
in großen Menschenmassen kifft, schadet eigentlich nur sich selbst -
so wie beim Alkohol. Der ist in der Gesellschaft aber weitestgehend
akzeptiert. Hinzu kommt der immense Arbeitsaufwand: Finden Polizisten
Drogen, dürfen sie nicht wegsehen, selbst wenn die Menge noch so
gering ist. Und selbst wenn sie genau wissen, dass das Verfahren
wieder eingestellt wird. So etwas frustriert. Würde man das Verbot
lockern, könnten aus Straftätern harmlose Konsumenten werden, der
Verkauf von Cannabis könnte kontrolliert stattfinden und Polizisten
müssten sich nicht mehr mit Bagatellen rumschlagen, sondern hätten
mehr Zeit für die eigentlichen Probleme.
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