(ots) - Es ist ein Spiel um Macht und Pfründe. Die Deutsche
Bahn AG ist der Lokführer-Gewerkschaft am Wochenende weit entgegen
gekommen, doch die GDL bleibt auf dem Eskalationstrip. Nun droht ein
massiver Streik von bis zu 91 Stunden. Der Tarifkonflikt wird von der
Gewerkschaft gnadenlos auf dem Rücken der Kunden ausgetragen. Klar,
Lokführer, Zugbegleiter und andere Bahn-Mitarbeiter müssen nachts und
am Wochenende ran, viele schieben Ãœberstunden vor sich her. Eine
kräftige Lohnerhöhung und eine Arbeitszeitverkürzung seien ihnen
gegönnt. Doch im Streit mit der Bahn geht es vor allem um
Kraftmeierei. GDL-Chef Claus Weselsky will sich ein Denkmal setzen,
seine Gewerkschaft soll künftig auch für Zugbegleiter und andere
Bahnmitarbeiter zuständig sein. Die Bahn ist am Wochenende in
insgesamt zehnstündigen Gesprächen sehr weit auf die GDL zugegangen.
Doch Hardlinern wie Weselsky reicht das immer noch nicht. Sie
sprechen von einem "Tarifdiktat" der Bahn und ließen die
Verhandlungen in letzter Minute platzen. Sogar SPD-Generalsekretärin
Yasmin Fahimi, von Haus aus Gewerkschafterin, kann den Kurs der GDL
nicht mehr nachvollziehen. Die Gewerkschaft samt ihrem machttrunkenen
Vorsitzenden trägt dazu bei, dass der Ruf nach Tarifeinheit lauter
und nun von Arbeitsministerin Nahles auch angegangen wird.
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