(ots) - Wenn Wirtschaftsverbände, Bau-Gewerkschaft und
Mieterbund gleichzeitig Alarm schlagen, dann ist das weitaus mehr als
der übliche Alarmismus von Lobbyvertretern. Das Verbändebündnis
warnt: Jedes Jahr müssten rund 40000 Mietwohnungen im mittleren
Preissegment zusätzlich gebaut werden, um den Bedarf zu decken. Doch
der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird in Unistädten und
Ballungsräumen immer größer: Wird überhaupt noch investiert, dann in
höherpreisige oder gar Luxuswohnungen. Die Verbände nehmen die
Politik in die Pflicht. Bund, Länder und Kommunen kassieren
Milliarden Euro beim Neubau von Mietwohnungen. Doch immer weniger von
diesem Geld fließt in den Wohnungsbau zurück. Die Vorschläge des
Bündnisses sind pragmatisch: Es ruft in Zeiten der Schwarzen Null
nicht nach einem Konjunkturprogramm, sondern nach besseren
steuerlichen Abschreibungen - damit sich Investitionen in bezahlbare
Wohnungen wieder lohnen. Denn effektiver als jede Mietpreisbremse ist
ein funktionierender Markt. Halten sich Angebot und Nachfrage die
Waage, dann gäbe es nicht die zum Teil irrsinnigen Mietsteigerungen
der vergangenen Jahre. Bessere Abschreibungsmöglichkeiten könnten
zudem den Effekt eines kleinen Konjunkturprogramms haben. Wann, wenn
nicht in Zeiten sich eintrübender Wirtschaftsprognosen?
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de