(ots) - Am 6. November 2014 findet erstmalig der
bundesweite Aktionstag der Lehrbeauftragten statt. Der Protest
richtet sich vor allem gegen die niedrige Bezahlung und die
schlechten Arbeitsbedingungen der rund 90.000 hauptberuflichen
Lehrbeauftragten an den deutschen Hochschulen und Universitäten.
Während früher die Tätigkeit als Lehrbeauftragter überwiegend
nebenberuflich ausgeübt worden sei, erhielten heute viele der
Betroffen Stundenlöhnen von 8,50 Euro und weniger und müssten damit
ihren Lebensunterhalt bestreiten, kritisiert der Hochschulexperte der
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Andreas Keller, im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Donnerstagausgabe). Lehrbeauftragte würden
"stundenweise wie Tagelöhner" bezahlt. Die Arbeitgeber würden weder
in die Renten- und Arbeitslosen-, noch in die Kranken- und
Pflegeversicherung einzahlen, kritisiert Keller.
Mittlerweile wird rund ein Viertel des Pflichtlehrangebots an den
deutschen Unis von solchen prekär beschäftigten Lehrenden abgedeckt.
Keller macht für die Entwicklung sowohl die Politik als auch die
Hochschulen verantwortlich. Die Verlagerung der staatlichen
Finanzströme von der Grundfinanzierung zur Drittmittelfinanzierung
habe dazu geführt, dass die Hochschulen immer weniger Geld für die
Lehre und immer weniger langfristig planbare, regelmäßige Zuschüsse
erhalten würden. "Lehrbeauftragte als Dumping-Lehrkräfte erscheinen
da als bequemer Ausweg."
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