(ots) - Für Claus Klebers Doku-Duo "Hunger" und "Durst" haben
ZDF und ZDF Digital ein "Zwei-Säulen-Modell" für
Transmedia-Storytelling entwickelt. Das Fernsehen soll berühren und
Interesse wecken, das dann im Netz gründlich befriedigt werden kann,
erklärt Kleber im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de.
Hinter der zweiteiligen Dokumentation, deren "Durst"-Film am
Dienstag im ZDF läuft, stecke ein Jahr an Planung, Überlegung und
Fokussierung, bevor die Kamera eingeschaltet wurde, berichtet
ZDF-Nachrichtenmann Kleber. "Dabei ist so viel Wissen
zusammengekommen, dass wir aus dem Vollen schöpfen konnten. Es ging
nur noch darum, all das in eine Form zu gießen, die im Internet
attraktiv aussieht", erzählt er. Dafür sorgte schließlich die kleine
ZDF-Tochter ZDF Digital.
Kleber sieht das Internet nicht zuletzt dadurch als echten
Glücksfall für Fernsehjournalisten an. Im Gespräch mit dem
Medienmagazin DWDL.de sagt er: "Es ist befreiend. Ich kann im
Fernsehen das machen, was das Fernsehen am besten kann - mit
Gesichtern und Bildern große Emotionen wecken. Und ich kann im Netz
das machen, was öffentlich-rechtliche Zuschauer zu Recht verlangen.
Nämlich fundierte und differenzierte Informationen liefern. Und das
auch im Internet in einem grandiosen Design."
Könnte nicht auch das Fernsehen mehr Tiefgang gebrauchen? Kleber
will durch den Spagat zwischen Fernsehen und Internet möglichst viele
Interessen auf einmal befriedigen. "Es gab einen Scheinkonflikt. Dass
eine TV-Doku entweder packend oberflächlich oder gründlich langweilig
wird. Die packenden Filme kriegen großes Publikum, die langweiligen
beschäftigen sich vertieft mit der Sache selbst. In der
Zwei-Säulen-Methode nutzt jedes Medium seine Stärke. Am Ende steht
ein packendes, informatives Angebot."
Zur Zeit schwinden ohnehin die Grenzen zwischen linearem TV und
Internet. ZDF-Mann Kleber: "Ich habe mir für diesen Film extra einen
HbbTV-Fernseher geleistet. In dem Moment, wo über Gentechnik in China
gesprochen wird, lässt sich der rote Knopf drücken, der Film pausiert
und ich schaue mir vertiefende Informationen an. Das mache ich drei
Minuten, drücke den roten Knopf erneut und der Film geht mit
herrlichen Bildern aus dem Grand Canyon weiter. So kann es
funktionieren."
Dabei sei der Aufwand für die Fernsehschaffenden gar nicht so groß
wie man denken mag. "Es basiert auf der gründlichen inhaltlichen
Arbeit, die wir für eine so tiefgehende Dokumentation ohnehin machen
", erklärt Claus Kleber im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.
"Zum Schluss müssen wir dann nur noch einige Prozent mehr an Zeit und
Geld investieren, dafür habe ich dann ein im öffentlich-rechtlichen
Sinn viel wertvolleres Ergebnis."
Pressekontakt:
Alexander Krei
Redakteur
Medienmagazin DWDL.de
Telefon: 0221 30216734
eMail: krei(at)dwdl.de