(ots) - Ein Jahr nach der personellen Neuaufstellung der
Grünen ist die Führungsmannschaft der Partei bei den Deutschen zum
Teil noch immer weitgehend unbekannt. Auch viele Anhänger der Partei
verbinden nichts mit ihren Namen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Umfrage des Forsa-Instituts, die der stern vor der am Freitag in
Hamburg beginnenden Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Auftrag
gegeben hat.
Am schlechtesten schneidet dabei Parteichefin Simone Peters ab.
Lediglich 37 Prozent der Deutschen gaben an, schon einmal von ihr
gehört oder gelesen zu haben. Selbst unter Grünen-Anhängern kennt mit
49 Prozent nur knapp jeder Zweite die 48-jährige Saarländerin. Ihr
Partner in der Doppelspitze der Grünen, Cem Özdemir, wird nach sechs
Jahren im Amt von immerhin 79 Prozent der Befragten erkannt (95
Prozent der Grünen-Anhänger).
Deutlich schlechtere Werte ergeben sich für die neue Spitze der
grünen Bundestagsfraktion. Lediglich 38 Prozent kennen Anton
Hofreiter (56 Prozent der Grünen-Anhänger). Seine Kollegin Katrin
Göring-Eckardt erreicht immerhin einen Bekanntheitsgrad von 65
Prozent (83 Prozent der Grünen-Anhänger). Die Thüringerin war
Spitzenkandidatin ihrer Partei zur Bundestagswahl 2014 neben Jürgen
Trittin. Der Partei-Linke, der kein offizielles Parteiamt mehr
bekleidet, ist mit 86 Prozent noch immer der bekannteste
Grünen-Politiker.
Parteichef Cem Özdemir trauen die Anhänger der Grünen noch am
ehesten zu, die Partei wieder erfolgreicher zu machen. 67 Prozent
wünschen sich, dass der 48-jährige Realo aus Schwaben künftig eine
noch größere Rolle spielen soll. Seine Co-Chefin Simone Peter fällt
dagegen mit 15 Prozent deutlich ab. Auch Fraktionschef Anton
Hofreiter kommt nur auf einen Wert von 18 Prozent. Besser schneidet
seine Fraktionskollegin Katrin Göring-Eckart ab, der immerhin 42
Prozent eine wichtigere Rolle wünschen. Offenbar haben noch immer
viele Grünen-Sympathisanten Sehnsucht nach Jürgen Trittin. 40 Prozent
wünschen ihm wieder eine größere Rolle in der Partei. Auf den
gleichen Wert kommt auch der grüne Ministerpräsident
Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 13. und 14. November
2014 im Auftrag des Magazins stern 1003 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe
ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3
Prozentpunkten.
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