(ots) - Wer goldene Brücken baut, darf sich nicht wundern,
wenn diese auch betreten werden. Wer also vor der Einführung der
abschlagsfreien Rente mit 63 die Zahl derer klein rechnet, die sich
ein solches Angebot nicht entgehen lassen werden, nur um die wahren
Kosten zu verschleiern, muss sich nicht wundern, wenn ihn die
Realität einholt. Nur wenige Monate nach der Verabschiedung des
schwarz-roten Rentenpakets zeichnet sich ab, wovor Kritiker immer
gewarnt haben: ein Run auf die Rente mit 63. Und damit verbunden
steigende Kosten für die Rentenversicherung, denn aus dieser Kasse
wird sie finanziert - statt, wie es gerecht wäre, über Steuern.
Bereits in diesem Jahr fällt die Zeche fast doppelt so hoch aus wie
geplant. Das war vorauszusehen, wurde von der SPD aber immer klein
geredet. Der Deal mit dem Koalitionspartner Union - ihr verschenkt
die Mütterrente, wir die Rente mit 63 - durfte ja unter keinen
Umständen gefährdet werden. Es ist ein fahrlässiges politisches
Spiel, denn wenn sich vor allem gut verdienende Fachkräfte für den
vorzeitigen Sprung in die abschlagsfreie Rente entscheiden, schadet
das den Betrieben, die kaum Ersatz finden. Und es zieht eine
Kostenlawine nach sich, die schon bald die zu Jahresanfang noch gut
gefüllte Rentenkasse leeren wird.
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