PresseKat - WP: NRW muss Abschiebehäftlinge bis nach Berlin und Brandenburg fahren

WP: NRW muss Abschiebehäftlinge bis nach Berlin und Brandenburg fahren

ID: 1138438

(ots) - Nordrhein-Westfalen muss überwiegend kriminelle
Abschiebehäftlinge bis nach Berlin und Brandenburg chauffieren, weil
es im eigenen Bundesland keine Unterbringungsmöglichkeit mehr gibt.
Das Innenministerium bestätigte Recherchen der WESTFALENPOST
(Freitag-Ausgabe), wonach zwei Justizvollzugsanstalten in Köpenick
und Eisenhüttenstadt genutzt werden müssen. Der organisatorische
Aufwand ist immens, weil die Häftlinge in Begleitung von Beamten der
Ausländerämter stundenlang durch Deutschland gefahren werden.

Einzelne Landkreise verzichten deshalb bereits auf eigentlich
vorgeschriebene Abschiebungen. Allein im Hochsauerlandkreis habe es
zehn Fälle gegeben, berichtet die WESTFALENPOST. "Der logistische
Aufwand ist nicht mehr leistbar", sagte Kreissprecher Martin Reuther
der Zeitung. Bis zu vier Mitarbeiter seien je nach Gewaltpotenzial
der Häftlinge im Einsatz. In der Regel handele es sich um straffällig
gewordene Asylbewerber. Sie seien wegen Diebstählen oder
Gewaltdelikten verurteilt worden.

Bis Mitte des Jahres waren Abschiebehäftlinge aus NRW in Büren
untergebracht. Doch nach einer EU-Richtlinie darf diese JVA nicht
mehr genutzt werden. Grund: In Büren waren - in einem separaten Trakt
- auch Straftäter inhaftiert. Die Rechtsprechung verlangt inzwischen
strikt getrennte Anstalten. Seitdem nutzt NRW die
Abschiebegefängnisse in Berlin-Köpenick und in Eisenhüttenstadt im
Rahmen einer Amtshilfe.

Das NRW-Innenministerium erklärte auf Anfrage der WESTFALENPOST,
es werde momentan intern geprüft, wie Abschiebungen in NRW künftig
umgesetzt werden sollen. Dabei werde auch untersucht, ob die JVA in
Büren reaktiviert werden könne. Bis wann das Konzept vorliege, könne
noch nicht gesagt werden.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519




zentralredaktion(at)waz.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalenpost: Die Geldpolitik der EZB treibt seltsame Blüten / Kommentar von Carsten Menzel zu Straf- und Niedrigstzinsen LVZ: Mohring:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 21.11.2014 - 06:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1138438
Anzahl Zeichen: 2081

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"WP: NRW muss Abschiebehäftlinge bis nach Berlin und Brandenburg fahren"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Westfalenpost: Peking unter Druck ...

Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft sitzenden ch ...

Westfalenpost: Abgefahren ...

Tests mit überlangen Lkw Von Rolf Hansmann Probieren geht bekanntlich über Studieren. Im Fall der überlangen Lkw (Gigaliner) auf deutschen Autobahnen freilich ist jeder weitere Test so überflüssig wie ein Schlagloch auf einer frisch geteer ...

Alle Meldungen von Westfalenpost