(ots) - Im Machtkampf um die zukünftige Parteiführung der
AfD hat die Co-Vorsitzende Frauke Petry ihrem Mitvorsitzenden Bernd
Lucke als "die unangefochtene Nummer eins" bezeichnet. In einem
Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte
Frauke Petry, die auch AfD-Fraktionsvorsitzende im sächsischen
Landtag ist: "Ich trete nicht gegen Bernd Lucke an, wenn es zukünftig
nur einen Vorsitzenden geben soll. Er ist die unangefochtene Nummer
eins an der Spitze der Partei. Er ist das Gesicht der AfD." Sie
selbst sei in der nächsten Führung "gerne wieder mit dabei, wenn es
zwei oder drei Sprecher an der Spitzen geben soll". Frau Petry
verwies darauf, dass über die neue Führungsstruktur der AfD der
Satzungsparteitag Ende Januar zu entscheiden habe. "Ich wünsche mir
sehr, dass ich weiterhin so gut mit Bernd Lucke im Vorstand
zusammenarbeiten kann wie in den letzten Monaten. Ich hoffe, dass er
seine momentane Belastungs- und Erschöpfungssituation überwindet."
Personenkult ist für Frauke Petry in einer demokratischen
Gesellschaft "ein Stück weit normal, aber er ist einer konstruktiven
Arbeit in einer Partei nicht förderlich". Entschieden wies die
AfD-Sprecherin Petry Vermutungen zurück, ihre Bewegung laufe Gefahr,
von Russen unterwandert zu werden. "Wir haben keinerlei Verbindung zu
Wladimir Putin. Mit ihm verbindet uns nichts Besonderes." Die AfD sei
keine Gemeinschaft der Putin-Versteher. "Die AfD ist eine deutsche
Partei. Wir lassen uns von keiner Seite kaufen." Für 2015 habe sie
die Hoffnung, dass sich ihre Partei in ihren Strukturen weiter
konsolidiere. "Aber ich ahne, dass die Konsolidierung der Partei auch
2015 noch nicht abgeschlossen sein wird." Wachsende Organismen
müssten sich immer konsolidieren. "Wir reden hier über Menschen und
nicht über Stückgut oder Maschinen. Wir sollten weniger mit
Machtworten führen wollen." Eine Partei müsse man menschlich anders
führen als ein Unternehmen.
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