(ots) - Wenn man dem Philologenverband Glauben schenken
darf, droht in Niedersachsen der Untergang. Rot-Grün, so der Vorwurf
der organisierten Gymnasiallehrer, macht den Gymnasien den Garaus und
zwingt allen Kindern und Eltern eine niveaulose Einheitsschule auf.
CDU und FDP stoßen dankbar in das gleiche Horn und kritisieren
SPD-Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die sich von der
Wirklichkeit draußen an den Schulen längst verabschiedet habe. Die
Warnung der Lehrer ist starker Tobak, aber durchaus verständlich. Das
neue rot-grüne Schulgesetz enthält etliche Punkte, die zumindest den
Verdacht eines Angriffs auf die Gymnasien nähren. So werden die
Gesamtschulen deutlich aufgewertet, die Leistungsanforderungen für
die Gymnasien dagegen auf den ersten Blick abgesenkt. Da ist es kein
Wunder, dass die betroffenen Lehrer dem Bekenntnis der Ministerin für
den Bestand der Gymnasien keinen Glauben schenken mögen. Andererseits
käme ein Antasten der beliebtesten Schulform in Niedersachsen einem
politischen Selbstmord gleich. Bei aller Sympathie für neue
Gesamtschulen: Rot-Grün kann und wird sich eine Abschaffung der
Gymnasien gar nicht leisten. Das wissen auch die Philologen. Höchste
Zeit also, dass beide Seiten verbal abrüsten und sich im Interesse
der Kinder um einen neuen Schulfrieden bemühen.
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