(ots) - Hört, hört: Die Rente ist also nicht sicher,
mahnt Angela Merkel und fordert die Deutschen auf, zusätzlich fürs
Alter vorzusorgen. Das ist so richtig wie es unverschämt ist. Denn
sie selbst war es doch, die als Kanzlerin dieser schwarz-roten
Regierung das größte Rentenpaket aller Zeiten hat geschehen lassen.
Mehr Scheinheiligkeit geht kaum.
Anstelle den Menschen das Riestern nahezulegen, hätte die
Bundeskanzlerin mal besser dafür gesorgt, dass nicht ein komplett
falsches und auch noch ausgesprochen teures Signal gesetzt wird, wie
es die »Rente mit 63« nun einmal darstellt. Und dass die Mütterrente,
die ja gesellschaftspolitisch durchaus gut begründbar ist, dann aber
auch aus Steuermitteln und eben nicht aus den Rentenbeiträgen
finanziert wird.
Doch nichts von alledem, sondern viel schlimmer noch: Während die
Kanzlerin wohlfeile Ratschläge für ein vermeintlich sorgenfreies
Rentnerleben unterbreitet, ist ihre SPD-Arbeitsministerin Andrea
Nahles Hand in Hand mit den Gewerkschaften eifrig dabei, den Begriff
»Flexi-Rente« in sein glattes Gegenteil zu verkehren. Auf die Taten
kommt es in der Politik an, nicht auf die Worte.
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Andreas Kolesch
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