(ots) - In Thüringen hat ein Teil der CDU damit
geliebäugelt, etwas zu verhindern, das diese Leute für einen
Tabubruch halten: einen linken Ministerpräsidenten. Dafür spielt die
CDU schon seit Monaten mit dem Feuer - und wird es schwer haben, den
Brand auszutreten. Die Mauer der Abgrenzung zur AfD war schon länger
löchrig; jetzt wurde der Rechtspartei für ein paar Zentimeter
Vorsprung im parteiinternen Machtkampf der Thüringen-CDU weiteres
Gewicht verliehen. Die angebliche »Alternative« kann sich freuen -
und mit ihr jubelt eine gesellschaftliche Grauzone, in welcher die
Grenze zwischen Aversion und Aggression immer öfter verschwimmt. In
Thüringen ist, das kann nicht deutlich genug ausgesprochen werden,
eine gefährliche Gemengelage entstanden. Politiker und Parteibüros
werden attackiert, es wird auf Demos gemeinsam mit Rechtsradikalen
Front gegen Rot-Rot-Grün gemacht, es wird ein Antikommunismus in
Stellung gebracht, der in seiner Warnung vor einem neuen »SED-Staat«
mit bundespolitischer Unterstützung rechnen kann. Die Welle, die so
entstanden ist, wurde von der Aufwertung der AfD durch die CDU mit
angetrieben. Ohne die Landtagsstimmen der stark geredeten
Rechtspartei hätten jene, die den LINKEN Ramelow verhindern wollen,
heute nichts in der Hand, das ihnen eine Option wäre. Hierin, im
gefährlichen Spiel mit dem Gedanken an ein rechtes Bündnis gegen eine
demokratische Mehrheit, liegt der wahre Tabubruch von Thüringen.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715