(ots) - "Da muss er jetzt durch", hatte
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vor einigen Monaten über die
Prozedur gesagt, die seinem Schwiegersohn Thomas Strobl bevorstand.
Wie katastrophal die Sache für den ehrgeizigen 54-Jährigen enden
würde, konnte damals niemand ahnen. Der Bundestagsabgeordnete aus
Heilbronn ist zwar Mitglied im CDU-Bundesvorstand und
Landesvorsitzender seiner Partei, dennoch musste er sich im
Wettstreit um die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2016 in
Baden-Württemberg einem kräftezehrenden Schaulaufen stellen. Nach
sechs Regionalkonferenzen und einer CDU-Mitgliederbefragung steht nun
fest: Strobls Ambitionen enden mit einem Karriere-Totalschaden.
Obwohl er bis zum Schluss als großer Favorit galt, unterlag er
schließlich deutlich seinem Konkurrenten, dem weitgehend unbekannten
Guido Wolf aus Tuttlingen. Der bodenständige Schwabe verstand es
geschickt, die CDU-Anhänger im Ländle mit demonstrativer Volksnähe
auf seine Seite zu ziehen, während Strobl mit seiner Nähe zur Macht
in Berlin eher Argwohn erntete. Der Unterlegene steht vor den
Trümmern seiner politischen Laufbahn. Weder als Landesvorsitzender
noch als Bundes-Vize hat er in der Union eine Zukunft.
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