(ots) - Der Weihnachtsmann wird gerne als herzensguter,
alter Mann dargestellt, der beim Geschenkeverteilen schon mal ein
Auge zudrückt und auch den nicht ganz so braven Kindern ihre Wünsche
erfüllt. Doch wenn es um soziale Gerechtigkeit auf dem Gabentisch
geht, ist der Langbart so kalt wie die arktische Gegend, aus der er
angeblich stammt. Das neueste iPhone, die neueste Konsole samt gerade
angesagter Spiele, der neueste Sportschuh der gerade angesagten Marke
- viele Kinder werden dies alles unterm Weihnachtsbaum vorfinden,
andere vielleicht eines davon und viele andere wiederum müssen
bestenfalls mit der Vorgängervariante eines Billigherstellers
vorliebnehmen. Spätestens wenn man sich damit in der Schule sehen
lässt, wird einem deutlich gemacht, zu den Außenseitern zu gehören.
Kinder und Jugendliche wissen sehr gut Bescheid darüber, was wieviel
kostet. Und für Eltern ist es natürlich ebenfalls frustrierend,
angesichts gängiger Wünsche das Handtuch werfen zu müssen. Auch dem
Familienzusammenhalt ist dies nicht förderlich. Wer materielle Werte
zu Statussymbolen erklärt, wird gerade zu Weihnachten Sieger und
Verlierer erzeugen. Das Fest des (sozialen) Friedens ist es dann
gewiss nicht, zumal bekanntlich etwa jedes sechste Kind in
Deutschland von Hartz-IV-Leistungen abhängig ist. Auch wenn die Quote
in den letzten Jahren leicht gesunken ist - an der sozialen Kluft am
Gabentisch ändert dies nur wenig.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715