(ots) - Mit Blick auf den kommenden Fachkräftemangel in
Deutschland fordern die Grünen mehr Flexibilität beim
Renteneinstiegsalter. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der
grünen Bundestagsfraktion, Brigitte Pothmer, sagte im Interview mit
der hannoverschen "Neuen Presse" (Sonnabendausgabe): "Flexible
Übergänge in die Rente sind mehr als überfällig, weil sie den
unterschiedlichen beruflichen Belastungen weitaus besser gerecht
werden als starre Altersgrenzen. Sowohl ein früherer als auch ein
späterer Renteneinstieg sollten möglich sein." Mit Blick auf einen
entsprechenden Vorschlag von Frank-Jürgen Weise, Vorstandschef der
Bundesagentur für Arbeit, betonte Pothmer aber: "Ob die 70 in diesem
Zusammenhang allerdings die magische Zahl sein muss - da bin ich
skeptisch."
Die Idee, flexible Übergänge über die Regelaltersgrenze hinaus
könnten die arbeitsmarktpolitischen Probleme lösen, die die Rente mit
63 verursacht habe, hält die Grünen-Politikerin "für eine
Milchmädchenrechnung". Durch die abschlagsfreie Rente mit 63 seien
dem hiesigen Arbeitsmarkt immerhin fast 200 000 Fachkräfte
verloren gegangen. Pothmer machte darauf aufmerksam, "dass wir immer
noch faktisch weit über drei Millionen Arbeitslose haben, die man
nicht einfach beiseiteschieben darf". Dort müsse in Qualifizierung
investiert werden. "Außerdem brauchen wir natürlich Zuwanderung",
sagte Pothmer.
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