(ots) - Leipzig. In Thüringen schwingt seit genau einem
Monat mit Bodo Ramelow der erste Ministerpräsident der Linken das
Zepter. Am 5. Dezember 2014 schaffte er im zweiten Wahlgang die
nötige absolute Mehrheit. Mit 54 Prozent hat über die Hälfte aller
Deutschen damit kein Problem. Im Osten sind es sogar zwei Drittel (65
Prozent), die der Meinung sind, als Teil des demokratischen
Parteienspektrums könne die Linke auch einen Ministerpräsidenten
stellen. Im Westen akzeptieren dies 51 Prozent. Damit nimmt die
Bevölkerung das gelassener als viele Kritiker aus Politik und
Wirtschaft. Das ergab eine Umfrage der Leipziger Volkszeitung
(Montag), für die das Leipziger Institut Uniqma im Dezember
bundesweit genau 1011 repräsentativ ausgewählte Erwachsene befragte.
Zugleich gehen bundesweit aber auch 44 Prozent der Befragten auf
Distanz zu dieser Entwicklung. Sie fordern, dass die Linke erst ihre
Vergangenheit zu DDR-Zeiten richtig aufarbeiten soll, ehe sie an
vorderster Front Regierungsverantwortung übernehmen kann. Im Osten
sagen dies 37 Prozent, im Westen 45 Prozent. Jeder Vierte (25
Prozent) geht noch weiter in seiner Kritik und sieht in dem
Dreierbündnis mit einem Linken an der Spitze einen Tabubruch, der
Thüringen schaden werde. Das sagen im Westen mit 27 Prozent mehr
Befragte als im Osten mit 19 Prozent.
Andererseits hätte Mehr als jeder Dritte (37 Prozent) kein Problem
damit, wenn ein Linker sogar Bundeskanzler würde. Zustimmung zu
dieser - nach allen Wahlprognosen rein hypothetischen - Annahme kommt
von 47 Prozent der Ostdeutschen und 34 Prozent der Westdeutschen.
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