(ots) - Warum erst jetzt? Die Frage muss schon erlaubt sein,
wenn sich nun Regierungspräsidenten und Kirchenleitungen Westfalens
zur eine Demografie-Konferenz zusammenfinden.
Schließlich zeichnet sich der Bevölkerungsschwund schon seit mehr
als 30 Jahren ab. Und auch die konkreten Zahlen liegen lange auf dem
Tisch. Die dramatischen Folgen, die der demografische Wandel haben
kann, sind vielfach von Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten
beschrieben. Konzepte und praktische Beispiele, wie man dieser
Herausforderung wirksam begegnen kann, gibt es längst viele. In
Südwestfalen zum Beispiel hat man sich vielerorts bereits vor mehr
als zehn Jahren auf den Weg gemacht, Ideen entwickelt, wie man
künftig in einer dünner besiedelten Region noch alle Aufgaben stemmen
und die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten kann: Gemeinsam,
kann die Antwort nur lauten.
Da verwundert es doch etwas, dass der Handlungsdruck an den
Spitzen der Kirchen und Regierungspräsidien offenbar erst jetzt als
so groß empfunden wird, dass man Grenzen überwindet und sich in
diesen Fragen an einen Tisch setzt. Um am Ende zunächst nicht mehr zu
verabschieden als sieben doch eher schwammige Leitlinien.
Immerhin ist es ein erster Schritt, dem hoffentlich bald weitere
folgen. Denn zu tun gibt es noch genug. Bleibt nur zu hoffen, dass
der nächste wichtige Schritt, auch die Vertreter muslimischer
Verbände mit an diesen Diskussionstisch zu bitten, nicht erst in
Jahrzehnten erfolgt. Denn um den Bevölkerungsschwund zu gestalten,
müssen alle mitarbeiten können.
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