(ots) - Fast ein ganzes Jahr lang hat sich ein
Untersuchungsausschuss damit beschäftigt, wie es 2011 zu dem
Keimausbruch mit drei toten Frühgeborenen und mehreren infizierten
Kindern am Klinikum Bremen-Mitte gekommen ist. Und der politische
Wille war am Ende groß, alles zu tun, die Mängel abzuschaffen. Nur
ein Jahr, nachdem der Ausschuss seinen Abschlussbericht vorgelegt
hat, ist vieles wieder beim Alten. So wie vor dem Keimausbruch. Und
so, als hätte es nie die mitunter fassungslos machenden Berichte über
Hygienemängel gegeben. Die Kliniken werden genauso oft - besser:
selten - kontrolliert, wie sie ihre Patienten vor tödlichen Keimen
schützen und ob die Hygienevorschriften eingehalten werden. In nur
vier von zehn Krankenhäusern hat sich das Gesundheitsamt 2013 einen
Ãœberblick verschafft. Ein Jahr vor dem Ausbruch waren es drei
Kliniken. Das ist zu wenig. Es gibt nicht genug Personal, aber auch
das war eine Kernforderung des Ausschusses: das Gesundheitsamt so
auszustatten, dass es seine Kontrollfunktion auch wahrnehmen kann.
Zwei Mitarbeiter für zehn Krankenhäuser, die nach allen
Expertenmeinungen mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden
müssen, sind zu wenig. Hier ist die Politik in der Pflicht, ihrem
damals großen Willen bis zum Ende zu folgen - und die Arbeit des
Ausschusses ernst zu nehmen.
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