(ots) - Fraglos gibt es Berufstätige, die nicht bekommen,
was sie verdienen, im eigentlichen und im übertragenen Sinn: Kranken-
und Altenpfleger, Erzieher und Streifenpolizisten. Zwischen Ersteren
und Letzteren gibt es einen feinen Unterschied, der aus
Altenpfleger-Sicht vermutlich nicht gerade klein ist - Polizisten
sind verbeamtet. Und als solche haben sie starke Interessenvertreter.
Sie wissen, sich Gehör zu verschaffen. Dennoch: Gemeinsam haben die
Berufe, dass es sich um Dienst am, mit und für den Menschen handelt.
Und dass die Arbeit für diese Gesellschaft unentbehrlich ist; etwas
zynisch ausgedrückt: unbezahlbar. Man braucht nicht viel Fantasie, um
sich vorzustellen, dass es kein reines Vergnügen ist als Repräsentant
des Staats für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Freunde, Helfer,
Respektspersonen? Nicht überall. Polizisten werden beleidigt und
angepöbelt; einfach so, weil sie Polizisten sind. Das Tag für Tag zu
ertragen, ohne sich dabei zu verschleißen und abzustumpfen, verdient
Respekt, auch in Form von Geld. Doch es grenzte an ein Wunder, wenn
Streifenpolizisten erreichten, was Pflegekräfte schon lange fordern.
Es ist noch zu früh. Vermutlich wird sich erst etwas ändern, wenn
noch mehr Fachkräfte fehlen und niemand mehr freiwillig auf sich
nimmt, gesellschaftliche Defizite auszubaden.
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