(ots) - Die Zahl spricht für sich: 40 Prozent der
Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen schmeißen irgendwann ihren Job
hin. Für viele von ihnen der Grund: Verantwortung und Belastung
stehen in keinem Verhältnis zur Bezahlung. Das hat oft damit zu tun,
dass der Personalschlüssel erheblich von einem pädagogisch sinnvollen
Betreuungsverhältnis abweicht. Bremen schneidet in dieser Hinsicht
gut ab, aber auch an der Weser gibt es personelle Lücken und
Notdienste. Aber wenn sich eine Erzieherin in Mecklenburg-Vorpommern
um gleich 15 Kinder kümmern muss - wie soll das gehen? Solche
Verhältnisse rufen nach bundesweiten Qualitätsstandards. Dabei geht
es nicht nur um die Gruppengröße. Es geht auch um Sprachförderung.
Oder, immer wichtiger: gesundes, kindgerechtes Essen. Nur jede dritte
Kita sorgt dafür, sagt eine Bertelsmann-Studie. All das kostet Geld,
keine Frage. Eine Qualitätsoffensive könnten Kommunen und Länder nur
gemeinsam mit dem Bund wuppen. Letztlich ist das auch eine Frage der
Bildungsgerechtigkeit, von der Politiker so gerne reden. Es macht
eben einen Unterschied, ob ein kleines Kind eine sehr gute oder eine
schlechte Sprachförderung bekommt. Diese Schlüsselkompetenz kann eine
Weichenstellung für das weitere Leben sein.
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