(ots) - "Die Marine kann nicht sicher sein, dass der "Sea
Lion" alle an ihn gestellten Aufgaben voll erfüllen kann." Zu diesem
Ergebnis kommt der Bundesrechnungshof in seiner aktuellen
Gesamtanalyse des NH90-Hubschrauberprojekt der Bundeswehr. Laut der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung " neues deutschland"
(Donnerstagausgabe) werden neben Kostensteigerungen vor allem vier
Probleme angesprochen: "Der Lieferplan ist nicht realistisch. Durch
den bislang hohen Wartungsaufwand und die Anfälligkeit der
Marinehubschrauber aus dem NH 90-Programm für Korrosion ergeben sich
finanzielle und operative Risiken, insbesondere beim Einsatz als
Bordhubschrauber. Die Folgen eines Betriebes auf Basis einer
militärischen Zulassung ohne Erfüllen aller zivilen Standards sind
nicht abschließend geklärt. Der Vertragsentwurf ist nicht geeignet,
die Risiken für den Auftraggeber zu minimieren."
Der Haushaltsexperte der Linksfraktion im Bundestag, Michael
Leutert, kritisiert, es werde "weiter fahrlässig mit Millionen an
öffentlichen Geldern umgegangen, ohne ausreichende Leistungen von der
Industrie garantiert zu bekommen". Sein Grünen-Kollege Tobias Lindner
spricht von einem "faulen Kompromiss" und kritisiert, dass
Verteidigungsministerin von der Leyen "keine Alternativen geprüft hat
und die Vereinbarung nun mit Scheuklappen durchboxt".
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