(ots) - Aktuellen Bestandszählungen zufolge ist es
in China gelungen, die Population der Großer Pandabären seit der
letzten Zählung im Jahr 2004 um rund 17 Prozent auf offiziell 1864
Tiere zu erhöhen. Das teilte die Regierung der Volksrepublik am
Samstag auf einer Pressekonferenz in Beijing mit. Die
Umweltschutzorganisation WWF, die den Panda in ihrem Logo führt,
bezeichnete die neuen Zahlen in einer ersten Stellungnahme als Beweis
dafür, dass sich Investitionen in Umweltschutz auch in messbaren
Erfolgen niederschlagen.
"Der Große Panda ist das Wappentier des WWF und es gibt wenige
Arten zu denen ich persönlich eine derart emotionale Bindung habe.
Daher freue ich mich sehr über den Zuwachs bei den Pandabären. Der
unermüdliche, gemeinsame Einsatz für den Panda durch die chinesische
Regierung und Naturschutzorganisationen wie dem WWF zahlt sich
offenbar aus", sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF
Deutschland. Die neuen Zahlen machten deutlich, dass sich
erfolgreicher Artenschutz und Wirtschaftswachstum in einem boomenden
Schwellenland wie China nicht ausschließen müssen.
"Das Überleben der Pandabären ist in China zu einer
Herzensangelegenheit geworden und wird als nationale Aufgabe
begriffen. Das ist ein wichtiger Schlüssel, um das Überleben der Art
zu sichern", so Homes. Erfolge für den Artenschutz und die Natur
könnten vor allem dann verbucht werden, wenn staatliche Behörden und
Umweltorganisationen gemeinsam und dauerhaft auf ein Ziel
hinarbeiten. Entscheidend sei, die Menschen vor Ort für den Natur-
und Artenschutz zu gewinnen und ihnen gleichzeitig eine langfristige
Perspektive zu Sicherung und Wachstum ihrer eigenen Lebensgrundlagen
zu geben.
China ist laut WWF nicht nur ein Bestandszuwachs gelungen, sondern
zugleich habe sich auch der Panda-Lebensraum um etwa 12 Prozent auf
2.577.000 Hektar vergrößert. Gerade diese Ausweitung des Lebensraums
sei auch dringend nötig, denn bei aller Freude müsse klar sein, dass
mit rund 1860 Bären das dauerhafte Überleben der Art noch lange nicht
gesichert sei. Die neuen Herausforderungen für die Pandabären sind
die sich rasch entwickelnde Infrastruktur im boomenden China, die den
Druck auf die Lebensräume erhöht. Gemeinsam mit der Chinesischen
Forstbehörde arbeite der WWF etwa an dem Bau von Wildtierbrücken und
-tunneln, damit die Tiere auch in den zerstückelten Lebensräumen
sicher umherwandern können. Außerdem arbeitet der WWF mit lokalen
Gemeinden an effizienter Ressourcennutzung, damit nur halb so viel
Holz aus den Panda-Wäldern benötigt wird wie bisher.
Die vierte große Panda-Zählung der chinesischen Regierung ist laut
WWF ein gutes Beispiel, wie das möglichst exakte Monitoring von
bedrohten Wildtierbeständen eine entscheidende Grundlage für die
Ausweisung von Schutzgebieten und effektiver Artenschutzarbeit
liefern kann. Auf diese Weise lasse sich seriös überprüfen, ob
Schutzbemühungen erfolgreich seien.
Pressekontakt:
Weitere Informationen unter www.wwf.de/panda
Pressebilder, Footage und Interviews auf Anfrage bei:
Volker Homes, Leiter Artenschutz WWF, Tel. 0151-1885 4939,
volker.homes(at)wwf.de
Roland Gramling, Pressestelle WWF, Tel. 0151-1885 4980,
roland.gramling(at)wwf.de