(ots) - Die Pläne für ein neues Einkaufszentrum in der
Bremer Innenstadt stehen seit Jahren unter keinem guten Stern. Nach
den Problemen, einen Investor zu gewinnen, und der kläglichen
Resonanz, die eine europaweite Ausschreibung gefunden hat, sind es
jetzt die unliebsamen Überraschungen im Baugrund. Merkwürdig, dass
vorher offenbar niemand in die Pläne geschaut hat. Im Ergebnis aller
Widrigkeiten wird sich der Beginn des 150-Millionen-Projekts noch
einmal deutlich verzögern. Wenn es denn überhaupt kommt, unken die
Spötter. Wie schon beim geplanten Offshore-Terminal in Bremerhaven,
das eigentlich Private bauen sollten, ist es auch beim City-Center
ein schlechtes Zeichen, wenn letztlich die öffentliche Hand etwas
anschiebt, wovon andere, die mehr von dem Geschäft verstehen, die
Finger lassen. Die Kritiker haben recht, wenn sie das als Maßstab
nehmen und vor einem Scheitern warnen. Was aber wäre die Alternative
gewesen? Sollte Bremen weiter dabei zuschauen, wie die Einkaufsparks
an der Peripherie den Geschäften in der Innenstadt das Wasser
abgraben? Hier mit Macht gegenzusteuern, ist wegen der hohen Risiken
vielleicht fahrlässig, vielleicht ist es aber auch einfach mutig. Mit
dem portugiesisch-britischen Unternehmen Sonae Sierra wurde immerhin
ein Interessent gefunden, der in seinem Segment weltweit eine große
Nummer ist. Er hat für den Einkaufspark einen grandiosen Entwurf
vorgelegt, der klug auch die gewünschten 100 Wohnungen integriert.
Dass Sonae Sierra sich jetzt noch einmal ausdrücklich zu dem Projekt
bekennt, ungeachtet aller planerischen Unzulänglichkeiten der Stadt,
lässt hoffen, dass der Plan doch noch gelingt.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de