(ots) - Was sind das für Leute, die nicht nur Flüchtlinge
bedrohen, sondern auch diejenigen, die sich nach dem Gesetz und kraft
ihrer Ämter für deren Unterbringung einsetzen? Es sind beschämende
Charaktere, denen nicht nachgegeben werden darf. Würden nach dem
Anschlag auf die geplante Unterkunft in Tröglitz keine Asylbewerber
dort untergebracht, wäre das Signal verheerend. Das ist eine Lehre
aus Rostock-Lichtenhagen - einerseits. Auf der anderen Seite stehen
freilich oft Menschen, die ihrerseits Gewaltsituationen entronnen
sind und nunmehr mitten in hitzige Lokalkonflikte geraten, die sie
nicht verstehen. Wer in eine heikle Umgebung versetzt wird und wer in
ein weniger problematisches Umfeld, entscheidet bürokratischer
Zufall. Ist das zumutbar? Eigentlich nicht - aber nach Lage der Dinge
alternativlos. Um so weniger dürfen Betroffene allein gelassen
werden. Sie brauchen Menschen, die sie willkommen heißen. Und ihnen
zugleich erklären, in welches Spiel sie da geraten. Dann zumal, wenn
man selbst unter Druck steht, ist das eine schwere Bürde. Die
Ankömmlinge müssen gewarnt sein, dürfen aber nicht verängstigt werden
oder in Verteidigungshaltungen versetzt, die Konflikte noch
verstärken könnten. Es liegt an Gruppen, Vereinen und Einzelnen, den
Hass der anderen aufzufangen. Das kann frustrierend sein, mit vielen
Rückschlägen und wenig Dank verbunden. Wer sich dem aussetzt,
verdient jede mögliche Unterstützung. Auch seitens des Staates, dem
solches Fingerspitzengefühl meist abgeht.
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