(ots) - Mehr als zwei Jahre nach einem Flugzeugabsturz in
Hessen bei Wölfersheim mit acht Toten ist jetzt bekannt geworden,
dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg Anklage gegen einen Fliegerarzt
aus Niedersachsen erhoben hat. Ihm wird das Ausstellen unrichtiger
Gesundheitszeugnisse vorgeworfen. Das bestätigte eine
Behördensprecherin dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz".
Ende Dezember 2012 waren zwei Kleinflugzeuge bei Wölfersheim in
der Luft zusammengestoßen und dann abgestürzt. Ermittler der
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung fanden im Cockpit eines der
Flugzeuge "Traubenzuckerblättchen, Spritzen sowie ein Gerät zur
kontinuierlichen Glukosemessung", also Utensilien, die auf eine
Diabetes-Krankheit eines der Piloten hindeuteten. Dennoch hatte der
Pilot von dem Fliegerarzt zuvor ein Tauglichkeitszeugnis erhalten.
Im Laufe der Ermittlungen traten laut Staatsanwaltschaft weitere
Fälle zutage, in denen der Fliegerarzt, Dr. Peter K., mutmaßlich
falsche Zeugnisse ausstellte. Im Interview mit "Report Mainz" sagte
Frauke Wilken, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Oldenburg: "Es geht
konkret um 113 Piloten. Die Piloten sollen nach der Anklage
unterschiedliche Erkrankungen gehabt haben, zum Beispiel
Herzerkrankungen oder Diabetes. Einige der Piloten sollen auch
Sehschwächen gehabt haben. Alles Gründe, die dafür gesprochen hätten,
dass ihnen keine Tauglichkeitszeugnisse hätten ausgestellt werden
dürfen." Die Fälle sollen sich im Zeitraum von 2008 bis 2012 ereignet
haben. Laut Staatsanwaltschaft ist die Anklage bereits im Oktober
vergangenen Jahres erhoben worden. Auf eine schriftliche Anfrage von
"Report Mainz" reagierte Dr. Peter K. nicht.
Weitere Informationen unter www.reportmainz.de. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Pressekontakt: "Report Mainz",
Tel. 06131/929-33351.