(ots) - Geht es um ausgefallene Schulstunden, darauf kann
man in Bremen wetten, gibt es immer viele Zahlen. Immer viele
unterschiedliche. Jeder hat welche: Eltern, Lehrer, Schüler,
Gewerkschaft, Parteien und Behörde. Auf Rechnungen, wie oft der
Unterricht ausgefallen ist, folgen Gegenrechnungen. Und Erklärungen,
dass die Zahl der anderen Seite nicht stimmt. Es ist ein
Verwirrspiel, das ratlos macht. Und bei dem jedes Mal auf der Strecke
bleibt, worum es eigentlich geht: um Lösungen, die dauerhaft sind.
Dass es bisher keine gibt, ist unbestreitbar. Wie sonst erklärt sich,
dass Unterrichtsausfall jedes Jahr aufs Neue zum Thema und die
Situation an den Schulen statt besser immer schlechter wird?
Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt belegt es mit ihrer neuesten
Statistik sogar selbst. Die Ausfallquote ist ein weiteres Mal
gestiegen. Nur leicht, wie sie sagt. Nur: Leichte Erhöhungen erlebt
Bremen eben schon seit Jahren. Und was sich prozentual harmlos
anhört, bedeutet tatsächlich einen Ausfall von mittlerweile mehr als
100
dass mit 34 neuen Vertretungskräften alles besser wird, ist nichts
mehr als ein Herumdoktern an Symptomen. Der Patient Bildung wird auf
diese Weise nicht geheilt. Nachdem Bremen schon seit Jahren in
Studien und Ländervergleichen an letzter Stelle steht, muss endlich
ein großer Wurf her. Verhandlungen mit Finanzsenatorin Karoline
Linnert über mehr Geld für Bildung sind längst überfällig. Bremens
Schulen müssen personell so ausgestattet werden, dass sie ihren
Auftrag erfüllen können. Sonst, auch darauf kann man wetten, sieht
die nächste Statistik nicht besser aus als die jetzige.
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