(ots) - Armutsbekämpfung zur "Chefsache" machen, ein
Bündnis für sozialen Zusammenhalt gründen, regelmäßig Armuts- und
Reichtumsberichte vorlegen - das ist vernünftig und geradezu
vorbildlich, wenn einer Regierung das soziale Klima in ihrem Land am
Herzen liegt. Es reicht nur nicht: Ein Problem wälzen und es lösen,
sind bekanntlich nicht ein und dasselbe. Die Wohlfahrtsverbände
könnten lösen helfen, ganz konkret - beispielsweise mit
Kindertagesstätten in Gegenden mit sozial benachteiligten Familien.
Mit Menschen also, die gelernt haben, keine Ansprüche zu stellen,
geschweige denn ihren Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz
juristisch einzuklagen und die vielleicht nur in den
Wohlfahrtsverbänden eine Lobby haben. Verbände wie DRK, Caritas oder
Arbeiterwohlfahrt sehen sich in der Lage, mehr Plätze anzubieten,
wenn die Verwaltung ihnen mehr Autonomie zugesteht. Selbstredend
haben sie auch fundamentales Interesse daran, ihre Geschäftsfelder
wachsen zu lassen. Mit finanziellen Folgen für Bremen: Wenn ein
höheres Angebot eine höhere Nachfrage auslöst, entstehen höhere
Kosten. Wer Probleme nicht nur wälzen, sondern angehen will, den darf
das nicht schrecken, auch nicht in Bremen. Schon gar nicht, wenn
Armutsbekämpfung "Chefsache" ist.
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